
Die Eppishauser Bürgermeisterin zieht nach 100 Tagen eine erste Zwischenbilanz

Plus Wo Eppishausens Bürgermeisterin Susanne Nieberle neue Akzente gesetzt hat und was sie noch auf den Weg bringen will.

Die Arbeit im Rathaus kennt sie ja schon seit ein paar Jahren. Da war Susanne Nieberle noch die rechte Hand von Bürgermeister Josef Kerler. Seit 100 Tage ist sie nun die Chefin in Eppishausen, nachdem sie im März mit 88,3 Prozent der Stimmen gewählt worden war. Wir haben mal nachgefragt, wie es läuft und was sie bereits auf den Weg gebracht hat.
Der Gemeinderat in Eppishausen tagt jetzt früher
Alle seien gut zu ihr, scherzt sie, wobei sie die Leute ja schon länger kennt. Die eine oder andere Neuerung hat Nieberle gleich umgesetzt. So tagt der Gemeinderat nicht mehr erst um 20 Uhr, sondern fängt schon eine halbe Stunde früher an. Schluss ist spätestens um 22 Uhr. Lieber will sie öfter tagen, dann aber effektiv. Als sie noch Protokoll geführt hat, seien die Gemeinderäte doch gerne mal miteinander ins Gespräch gekommen, und das hatte nicht immer mit dem Thema zu tun. „Wir sind ja nicht am Stammtisch“, sagt die Bürgermeisterin und setzt auf straff geführte und produktive Sitzungen. Das bedeute aber nicht, dass nicht diskutiert werden soll. Im Gegenteil. Aber es soll was dabei herauskommen.
Die Gemeinderatssitzungen laufen seit Mai ohnehin sehr diszipliniert ab. Die Staatsregierung hat ja an die Gemeinden appelliert, die notwendigen Sitzungen so kurz wie möglich zu halten. Der Gemeinderat von Eppishausen ist ins Bürger- und Vereinshaus nach Könghausen ausgewichen. Dort kann mit ausreichend großem Abstand getagt werden.
Es soll ein Programm für die Entwicklung Eppishausens erarbeitet werden
Meist geht es um Bausachen. Aber Eppishausen will auch ein großes Rad drehen. Ein Gemeindeentwicklungsprogramm soll erarbeitet werden. Dazu fanden bereits an Samstagen Ortsspaziergänge auch in den Ortsteilen statt. Gemeinderäte und Bürger machten sich ein Bild, wo gehandelt werden soll.
Konkret geht es in Eppishausen um ein neues Feuerwehrhaus. Da hat sich Nieberle bereits die Ideen der Vereine angehört. Auch die Erweiterung des Kindergartens um eine Gruppe ist eine Herausforderung. In Haselbach ist ein Bürgersaal geplant und demnächst werden Glasfaser verlegt. Einer Bürgermeisterin wird bei so unterschiedlichen Themen nie langweilig. Abgeschafft hat Susanne Nieberle die Bürgersprechstunde. Die fand zuvor einmal die Woche von 20 bis 21.30 Uhr statt. Die Bürgermeisterin sagt, sie sei fünf Tage die Woche für die Bürger da. Man könne jederzeit einen Termin mit ihr vereinbaren. Das werde auch gut angenommen. Dabei waren gerade in der Anfangszeit einzelne gekommen, um ein bereits aus guten Gründen abgelehntes Anliegen noch einmal aufzurollen. Dass sie in den Themen schon vorher drin war, half ihr jetzt.
Mit ihrem Vorgänger Josef Kerler ist sie weiter in Kontakt
Kontakt hält sie auch mit ihrem Vorgänger Josef Kerler. Wenn sie mal wissen will, wie etwas gelaufen war, geht sie einfach die paar Schritte rüber und kann ihn persönlich fragen. Kerler wohnt gleich neben dem Rathaus auf seinem Bauernhof.
Die Corona-Zeit hat die ersten Monate als Bürgermeisterin aber auch sehr belastet. Veranstaltungen finden praktisch nicht mehr statt. Für Susanne Nieberle wären das Pflichttermine gewesen. So sehr sie das bedauert: Die Pandemie verschafft ihr auch Luft, sich intensiv in die Themen einarbeiten zu können. Und da ist ja auch noch ihr Privatleben. In nächster Zeit will der Umzug nach Mörgen bewältigt werden. Und abends greift sie gerne zu einem guten Buch.
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