
Die 100 als Ziel
Maria Leonilla Kauth erzählt eine bewegende Geschichte
Es ist nicht nur etwas Besonderes, sondern auch eine Gnade, wenn man seinen 95. Geburtstag bei guter Gesundheit erleben und im Familienkreis feiern kann. „Lona“ Maria Leonilla Kauth ist dies vergönnt.
Ihr Vater besaß einen großen Hof als Obstbauer bei Aschaffenburg, wo alle Kinder tüchtig bei der Ernte mithalfen. Als junges Mädchen erlebte sie den Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die Schülerinnen wurden aufgefordert, unadressierte Briefe an unbekannte Soldaten zu schreiben. Diese wurden an Soldaten verteilt, die von zu Hause keine Post bekamen. Prompt erhielt sie Antwort von Hans Georg Kauth, der aus Wiesbaden stammte.
Sie blieben zunächst brieflich in Verbindung und als Hans Georg als Spätheimkehrer ein Treffen veranlasste, wussten sie sofort, dass sie zusammengehören. Nach der Heirat 1951 zog das junge Paar nach Groß Grönau bei Lübeck. Hans Georg Kauth besaß den Ausbilder-Lehrschein für Bootsführerscheine und war später noch als Funktionär beim Deutschen Seglerverband und als Schriftsteller tätig. „Lona“ hatte eine Ausbildung zur Sekretärin gemacht und arbeitete in verschiedenen Großbetrieben. Zusammen machten sie große Schiffsreisen erzählt Lona Kauth und schwärmt: „Wir führten eine wunderbare Ehe; ich hatte den besten Mann“. Doch nach 58 Ehejahren verstarb ihr geliebter Mann im Jahre 2009. Jetzt herrschte Leere in ihrem Haus mit dem großen Garten.
In ihrem Schmerz stand ihr Großneffe Alexander Siebierski zur Seite, der ebenfalls in Bad Wörishofen lebt.
Die Jubilarin hat sich hier gut eingelebt und freut sich bereits wieder aufs Plätzchenbacken an Weihnachten. Lona Kauth hat in Bad Wörishofen wieder ihre positive Lebenseinstellung gefunden und erzählt, dass sie die „Hundert“ gerne noch vollenden will. (er)
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