Bei den Bauarbeiten in der Mindelheimer Kleinhannsstraße ist ein alter Brunnen zutage gekommen. Laut Peter Pfister vom Archäologischen Arbeitskreis Allgäu ist bislang unklar, ob der Brunnen im Keller oder Erdgeschoss eines Wohnhauses in der mittelalterlichen Altstadt Mindelheims gestanden hat. Nähere Informationen könnten Tonscherben im Inneren des knapp dreieinhalb Meter tiefen Schachts liefern, die dort nach und nach herausgeschafft werden. Zahlreiche Überreste mittelalterlicher Haushaltsgefäße im unmittelbaren Umfeld deuten auf einen Entstehungszeitraum zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert hin. Diesen Schluss legen die Keramiken nahe, die während verschiedener Zeiträume verwendet wurden. „Vermutlich wurde im selben Raum gekocht“, sagt Pfister. Seiner Beschreibung nach war der Bau des kreisrunden Gemäuers eine Leistung für sich. Mithilfe einer Holzwand, die in das Erdloch hinabgelassen wurde, schlichteten die Baumeister die roten Tonziegel Reihe um Reihe in die Höhe. Dabei kamen wiederverwertete Steine zum Einsatz, wie man an der unterschiedlichen Größe und unregelmäßigen Abnutzung auch heute noch erkennen kann.
Spannender Fund in Mindelheim