
Feuer in Corona-Sektion der Kaufbeurer Klinik

Plus Bei einem Brand im Klinikum Kaufbeuren wird ein Patient verletzt. Die Kripo ermittelt zur Brandursache, es gibt erste Erkenntnisse.
Nächtliche Aufregung im Kaufbeurer Klinikum: Die Feuerwehr rückt im Krankenhaus an, um einen Zimmerbrand zu löschen. Ein Patient erleidet eine Rauchgasvergiftung. Die Kriminalpolizei ermittelt, es gibt erste Erkenntnisse.
Sonntagabend, 22.38 Uhr. Die Brandmeldeanlage des Klinikums in der Dr.-Gutermann-Straße löst aus. Vorbei ist es mit der Nachruhe auf den Stationen. Die Kaufbeurer Feuerwehr trifft mit zahlreichen Einsatzkräften ein. Ihr Ziel ist das vierte Obergeschoss im sogenannten C-Bau. Dort befindet sich eine Covid-19-Station, in der Patienten mit Corona-Infektionen isoliert untergebracht sind. Zwei Trupps der Feuerwehr mit Atemschutzausrüstung dringen in den verrauchten Bereich vor, löschen unter anderem ein brennendes Kleidungsstück in besagtem Zimmer ab.
So geht die Feuerwehr in einem Corona-Bereich vor
Wie die Polizei zwischenzeitlich berichtet, hatte das Pflegepersonal den 85-jährigen Patienten bereits aus dem Zimmer gebracht, bevor Polizei und Feuerwehr eintrafen. Der Mann war allein in dem Raum untergebracht. Zudem brachten Einsatzkräfte und Mitarbeiter des Klinikums weitere Patienten aus dem verrauchten Bereich in einen anderen Bereich des Traktes. Auch das Stationspersonal fand sich dort ein. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr belüfteten drei Patientenzimmer und den Flurbereich mit einem Überdrucklüfter.
Wie die Feuerwehr mitteilte, ist das Patientenzimmer, in dem das Feuer ausgebrochen, war, vorerst nicht benutzbar. Die Evakuierung habe reibungslos geklappt, wie die Einsatzkräfte und die Klinikleitung übereinstimmend mitteilten. Alle Beteiligten seien darin geschult. Bei der Covid-19-Station handelt es sich nicht um eine Intensivstation, wie eine Sprecherin des Klinikums betonte. Das heißt, die in der Pandemie so wichtigen Intensivbetten seien nicht betroffen.
Erste Schätzung des Schadens im Klinikum Kaufbeuren
Nach bisherigem Ermittlungsstand hat der 85-jährige Patient den Brand selbst verursacht. Warum er das getan hat, ob vorsätzlich oder fahrlässig, ist nun Gegenstand der Ermittlungen. Die Polizei schätzt den Schaden vorläufig auf rund 10.000 Euro.
Der Einsatz auf einer Covid-19-Station mit teilweise infektiösen Patienten habe für die Feuerwehr keine besonderen Vorkehrungen erfordert, sagte Stadtbrandrat Helmut Winkler. Danach hätten Kollegen jedoch frische Einsatzkleidung zum Klinikum gebracht, damit sich die Einsatzkräfte im Eingangsbereich des Krankenhauses umziehen konnten. Dies praktiziere die Feuerwehr allerdings möglichst auch nach Einsätzen mit stark verschmutzter Kleidung so. (avu)
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