
Rockiges Entertainment auf gut Bayerisch

Der Zither-Manä alias Manfred Zick war zu Gast im Ramminger Braustadel
Rammingen Hinter einen ganz außergewöhnlichen Musikgenuss kamen die Besucher am vergangenen Wochenende im Braustadel in Rammingen. Der Zither-Manä war dort erstmalig zu Gast und beeindruckte sein zahlreich erschienenes Publikum, das zum Teil bis aus Ulm angereist war, mit einer besonderen Variation der Zithermusik, die sich zur Hälfte aus Südstaatenblues und Landler zusammensetzt.
Zither-Manä, der eigentlich Manfred Zick heißt und Mathematiklehrer im Vorruhestand ist, steht schon seit 31 Jahren mit seiner Zither auf der Bühne. In seinen Songs vermischt er klassische Volksmusik mit Rock oder Blues und setzt darin auch Elektronik ein. Wie zum Beispiel im Lied „Cry to me“ von den Rolling Stones.
Seine Lieder und Texte sind zu fünfzig Prozent selbst geschrieben, wie er sagt. Darunter auch der Song „Zither-Rock“, bei dem das Publikum förmlich mitgerissen wurde und sichtlich Spaß am Mitklatschen und Mitschnippen hatte. Zum Tränenlachen brachte der Zither-Manä seine Gäste mit einem Lied von Karl Valentin, einem seiner größten Vorbilder.
Das Chinesische Couplet, ein lustiger Mix aus bayrischer und vermeintlich chinesischer Sprache, zauberte sogar dem letzten ernsten Zuschauer ein Lachen auf das Gesicht. Aber Manfred Zick regt mit seiner Musik auch zum Nachdenken an. In seinem ebenfalls selbst komponierten Lied „Wos is a Lebn wert“ erzählt er die wahre Geschichte über den tragischen Tod eines 16-jährigen Jungen, der sich in seiner Heimat ereignet hat.
Doch Manfred Zick wäre nicht er selbst, wenn er nicht richtig rocken würde. Das Publikum traute seinen Ohren kaum, als er auf seiner Zither den Introriff von Deep Purple’s „Smoke on the Water“ anstimmte. Wenn man dabei die Augen schloss, glaubte man, die E-Gitarre von Deep Purple live zu hören. Dass der Zither-Manä große Freude an seiner Musik hat, wird nicht nur deutlich, wenn er zu seinen Zitherriffs wie ein waschechter Rocker „abrockt“.
„Was so einfach und locker aussieht, ist in der Tat sehr schwer zu spielen“, erklärt Zick. „Ich kann die Saiten meiner Zither nicht so schnell anschlagen wie ein Gitarrist bei seiner Gitarre. Die Zither ist weniger für Rockmusik gemacht, auch wenn es großen Spaß macht. Für Blues eignet sie sich viel besser.“
Sogar seine Mundharmonika setzt er in dem ein oder anderen Lied gekonnt ein. Es gibt nur wenige andere Musiker, die auf ihrer Zither rocken wie Zick. „Die singen aber nicht dazu wie ich“, sagt Zick stolz und lacht. Auf jeden Fall kamen bei ihm nicht nur die Liebhaber von volkstümlicher Musik auf ihre Kosten.
Die Diskussion ist geschlossen.