Carl Orffs „Carmina Burana“ im Zedernsaal im Kirchheimer Schloss – allein diese Ankündigung ist schon Verheißung, verspricht ein außerordentliches Musikerlebnis. „Carmina Burana“, 1937 uraufgeführt, ein Stück mit Gänsehautgarantie, entwickelt es doch vom ersten Ton an einen unheimlichen Sog, nimmt gefangen, macht atemlos. Dabei sind es nicht sehr komplexe, mittellateinische und mittelhochdeutsche gesellige Lieder aus dem 13. Jahrhundert, die Johann Andreas Schmeller Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt und veröffentlicht hat. 100 Jahre später erst schrieb Carl Orff die Musik dazu, eine Musik, deren geradezu magischer Gehalt ihn selbst so sehr überzeugte, dass er fand, hiermit beginne sein Hauptwerk überhaupt erst. Die Lieder entwickeln in der Kombination mit Orffs Musik eine geradezu archaische Dynamik.
Konzert in Kirchheim