
Mindelheimer Freibad wird während Corona umfassend saniert

Plus Das Mindelheimer Freibad wird 2021 neu erstrahlen. Im Sommer 2021 soll die Anlage erneuert sein.

Auch wenn Corona heuer Vieles unmöglich gemacht hat: Dem Mindelheimer Freibad hat die Viruserkrankung einen vorzeitigen Baubeginn beschert. Die Pläne für die Sanierung des Mindelheimer Freibads lagen schon länger in der Schublade. Im Frühjahr dieses Jahres, als die Corona-Zahlen rasant anstiegen und ein bayernweiter Lockdown diskutiert wurde, entschied sich die Stadt, die ursprünglich ab September geplante Sanierung vorzuziehen.
Millioneninvestition für ein modernes, familienfreundliches Freibad
Gut 8,7 Millionen Euro kostet der künftige Badespaß an der Tiergartenstraße. Die Kosten waren wegen gestiegener Baupreise in die Höhe geschnellt. Etwa eine Million erhält die Stadt aus einem Förderprogramm. Vorausgesetzt, der Winter bleibe mild, können schon ab der Saison 2021 wieder Gäste in den Becken schwimmen. Allerdings könnten hohe Corona-Fallzahlen dem noch einen Strich durch die Rechnung machen. Schwimmmeister Michael Jörg wird die Betriebsleitung der Mindelheimer Bäder übernehmen. Sigmund Weber geht in den Ruhestand. Jörg hat maßgeblich an den Sanierungsplänen mitgewirkt. Er sagt: „Einige unserer Wünsche konnten umgesetzt werden.“
Etwa, dass ein Überwachungsturm, ähnlich derer von Malibus Baywatch, zwischen den großen Schwimmbecken aufgebaut wird. Auch die Wasserwacht, die zukünftig die städtischen Aufsichten unterstützen soll, werde einen Lager- und Aufenthaltsraum bekommen. Die größte Neuerung wird später auf den ersten Blick nicht sichtbar sein, dafür spürbar: Eine moderne und leistungsstarke Pumpenanlage sorgt dann für einen komplett anderen Wasserkreislauf. Anstatt das Wasser tief im Becken zuzuführen und abzusaugen, gibt es eine vertikale Strömung. Dafür wird ein Überlauf am Beckenrand eingerichtet. Positiver Nebeneffekt: Das Oberflächenwasser wird sauberer und weicher.
Keine Fließen mehr sondern leicht zur einigender Edelstahl
Die neue Pumpenanlage werde für wohlige Temperaturen bis 26 Grad im Wasser sorgen, erklärt Jörg. Das über schwarze Rohre auf den Dächern durch die Sonne erhitzte Wasser kann künftig gezielter die einzelnen Becken speisen; auch kann Wärme besser zwischen den Becken ausgetauscht und somit gespeichert werden.
Die bisher gefliesten Becken werden mit Edelstahleinlagen modernisiert. Diese sind leichter zu reinigen. Im großen Schwimmbecken stehen weiterhin acht Bahnen mit einer Länge von 50 Metern zur Verfügung. Im Rahmen der Sanierung wird auch das Nichtschwimmerbecken umgebaut. Es erhält eine leicht andere Form. Dabei wird an einer Einbuchtung eine etwa drei Meter breite Wellenrutsche installiert. Ein Wasserschleierpilz, Sprudler und eine sogenannte Schaukelbucht, in der Wellen erzeugt werden können, sind geplant. Der Kleinkinderbereich wurde bereits früher umfassend saniert.
Neuer Sprungturm für das Bad
Der Sprungturm wird neu gebaut und das Becken leicht nach Süden versetzt, damit mehr Platz für Liegeflächen und technische Anlagen da ist. Am Rand der hinteren Grünfläche werden Solaranlagen zur Stromerzeugung installiert. Auch das Restaurant und der Kiosk werden neu gemacht.
Durch die bauliche Veränderung der Umkleidekabinen – einige wurden abgebaut, dafür werden an anderer Stelle weitere aufgebaut – soll das gesamte Freibadgelände offener und überschaubarer wirken.

Lesen Sie auch:
Die Diskussion ist geschlossen.