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Markt Wald
12.01.2021

Jacob Dikkaya und seine 365 weiteren Siege über den Tod

Der Fußball gibt ihm Kraft und Hoffnung: Jacob Dikkaya trägt trotz seiner Krebserkrankung die Kapitänsbinde des TSV Markt Wald.
Foto: Andreas Lenuweit

Plus Jacob Dikkaya lebt seit knapp zwei Jahren mit der Diagnose, eine der tödlichsten Krebsformen zu haben. Das hält ihn jedoch nicht von einem einigermaßen normalen Alltag ab.

Wie blickt man auf ein Jahr zurück, das man laut Prognosen eigentlich gar nicht mehr hätte erleben dürfen? Dankbar und hoffnungsvoll. Und auch ein wenig stolz. Diesen Eindruck gewinnt man, wenn man sich mit Jacob Dikkaya unterhält. Dem 22-Jährigen wurde im Februar 2019 eine besonders heimtückische Krebsform diagnostiziert: ein sogenanntes Weichteilsarkom (wir berichteten: Jacob ist 21 und todkrank. Das ist seine Geschichte). Nur etwa ein Prozent aller krebskranken Erwachsenen leiden darunter, die Heilungschancen sind minimal. Vielmehr ist es ein Warten auf den Tod.

Als Jacob Dikkaya die Diagnose bekam, gaben ihm die Ärzte nur noch ein paar Monate. Sein Geburtstag Ende Oktober, Weihnachten, Silvester – das waren die Zeitmarken, die man ihm gegeben hat. Seinen 21. Geburtstag hat er praktisch als Abschiedsparty deklariert. Zu seinem 22. Geburtstag lud er Familie und Freunde „ganz normal“ ein. „Das war ein gutes Gefühl. Immerhin bin ich jetzt schon ein Jahr drüber“, sagt Jacob Dikkaya. „Ich hab’ schon mehr erreicht, als prognostiziert wurde.“

Der Markt Walder macht sich keine großen Gedanken mehr um seine Krankheit

Vielleicht liege es daran, dass er sich keine großen Gedanken mehr um seine Krankheit macht und nicht mehr hadert. Stattdessen nimmt er sein Leben an, wie es ist. Im Januar reiste er mit seinem Freund Adrian Maurer nach Miami, wo er auf Einladung eines Fernsehsenders den Superbowl, das Finale im American Football, live im Stadion verfolgen durfte. Seit Herbst studiert er Jura an der Universität Augsburg, aufgrund der Corona-Pandemie jedoch praktisch als Fernstudium von zuhause aus. Auch die Behandlung in London ist deswegen erst einmal auf Eis gelegt. Was nicht heißt, dass sich Jacob Dikkaya seinem Schicksal ergibt. Er kämpft weiter. Woche für Woche reist er Dienstagabends ins Zentrum für Weichteilsarkome an der Uniklinik Tübingen.

Seine dortige Behandlung ist ein Mix aus medikamentöser Chemo- und Strahlentherapie (Brachytherapie). Dazu wurden ihm röhrenförmige Applikatoren mit einem radioaktiven Präparat in den Körper eingesetzt. Anfangs am Kopf, in die Nähe des Primärtumors am Jochbein, nun in den Bauch, wo die Strahlung die dortigen Metastasen bekämpfen soll. „Das ist eine prophylaktische Maßnahme und soll dazu dienen, dass die Metastasen nicht streuen“, erklärt Jacob Dikkaya. Drittes Standbein der wöchentlichen Behandlung ist die sogenannte Hyperthermie. Hierbei wird der Körper kurzzeitig überwärmt. Dabei sollen Krebszellen zwar nicht abgetötet, jedoch empfindlicher für die begleitende Strahlen- oder Chemotherapie gemacht werden. Der Körper des Patienten wird dabei für einen bestimmten Zeitraum künstlich auf bis zu 43 Grad erwärmt.

So sieht der Tagesablauf von Jacob Dikkaya aus

Entsprechend anstrengend sieht der Tagesablauf in Tübingen für Jacob Dikkaya aus. Nach seiner Ankunft wird sein Blut über Nacht per Dialyse gereinigt, am nächsten Tag folgen die Infusionen der Chemotherapie sowie die knapp einstündige Hyperthermie. Am Mittwochabend geht es wieder nach Hause. „Das ist schon sehr anstrengend, aber bislang komme ich mit allem gut zurecht“, sagt Dikkaya. Die gut siebenstündige Behandlung nimmt er in Kauf, schließlich zeigt sie erste Erfolge. Ging sein Tumor während der ursprünglichen Behandlung über knapp zwei Jahre nur um 12 Millimeter zurück, so schrumpfte er in den vergangenen knapp drei Monaten um zwei Zentimeter. 17 Zentimeter seien noch übrig, so Dikkaya. „Ich weiß nicht, ob es ein einmaliger Schub ist, oder ob es auch langfristig besser wird. Aber Hoffnung macht es auf jeden Fall“, sagt er.

Hoffnung auf ein weiteres Jahr mit Familie, Freundin und Freunden, mit Studium und natürlich mit dem Fußball. Auch wenn letztere Aktivität so ihre Tücken hat. Mal übertreibt er es im Training und bricht zusammen. Glücklicherweise wissen seine Mitspieler vom TSV Markt Wald, was dann zu tun ist und Jacob Dikkaya erholt sich schnell. Als nach der Corona-Pause der Spielbetrieb wieder beginnt, läuft er im Trikot des A-Klassisten auf. Nicht immer über 90 Minuten, für ein Tor in drei Spielen reicht es aber.

Im Spiel gegen Unterrieden verletzte sich der Fußballspieler

Dann jedoch sorgt eine Verletzung für eine weitere Pause: In der Partie gegen den SC Unterrieden reißt er sich das Bauchfell, weil sich nach einem Zweikampf die für die Strahlentherapie implantierten Applikatoren verschoben hatten. „Die Ärzte und meine Mama waren nicht begeistert davon“, sagt er. Es folgte die nächste Operation. „Jetzt habe ich überall Narben am Bauch“, sagt der 22-Jährige. Zwei Wochen war er danach außer Gefecht, dann ging er wieder zum Fußball. Im Ligapokalspiel gegen Türkiyemspor Mindelheim II reicht ihm eine halbe Stunde für sein Saisontor Nummer 15. Mittlerweile ist er Kapitän und Co-Trainer.

Was bleibt, ist der Argwohn mancher Leute. Wurde er im vergangenen Jahr aufgrund seiner therapiebedingten Glatze auf dem Sportplatz noch als Nazi angegangen, muss er sich heute anhören, dass es doch nicht sein könne, dass man mit seiner Krankheit noch regelmäßig Fußball spielen kann. „Diese Leute verstehen einfach nicht, dass mir Fußball alles bedeutet. Wenn ich den nicht mehr hätte, würde es mir sicher schlechter gehen“, sagt er. So lautet sein Wunsch für das kommende Jahr, „dass wir wieder rausgehen können. Der Sport fehlt mir am meisten“.

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Das etwas andere Sportjahr 2020 im Unterallgäu
Foto: Andreas Lenuweit, Axel Schmidt,

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