
Wie ein Grob-Manager in China die Zukunft des Automobilzulieferers sichert

Plus Andreas Kustermann hat als Manager für Grob in China eine immens wichtige Aufgabe. Der 32-jährige Allgäuer ist nicht der Einzige, der weltweit im Einsatz ist.

Sie zählen zu den großen Helden unserer Zeit, aber kaum jemand weiß um ihre große Bedeutung: Techniker und Entwickler, die weltweit unterwegs bei den Kunden sind, ohne die es Tausende von Arbeitsplätzen in der Heimat nicht gäbe. Andreas Kustermann ist einer von vielen Grob-Technikern, die im Ausland für die Firma schwierige Projekte abwickeln. Seit einem halben Jahr lebt der 32-Jährige als Planungsingenieur in China. Er ist der Mann vor Ort beim Endkunden und muss sehen, dass neue Anlagen termingerecht und zuverlässig an den Start gehen.
Das sind die Aufgaben eines "Onsite-Managers“
Wenn Leute wie Kustermann mit ihren Projekten in Verzug geraten oder sie nicht richtig ins Laufen bringen, kann das dramatische Folgen für die Firma nach sich ziehen. Strafgelder drohen oder noch schlimmer: Eine Partnerschaft mit einem Kunden endet vorzeitig. Andreas Kustermann kann bereits mehrere Jahre Erfahrung als „Onsite-Manager“ im Bereich E-Mobilität aufweisen. Ihm sind organisatorische Abläufe im Detail bekannt. „Ich bin kommerzieller und technischer Manager für alle Themen direkt vor Ort beim Kunden.“
Kustermann lebt in der chinesischen Großstadt Shanghai. Sein Leben ist ganz auf die Arbeit ausgerichtet. Am Telefon erzählt Kustermann von der Größe der Fabrik des Kunden, der namentlich nicht genannt werden möchte. Wer durch das Haupttor des Werks kommt, steigt danach erst einmal in einen Bus. Zu Fuß wären die weitläufig angelegten Produktionshallen nicht zu erreichen.
Es sind mehr als 20 Deutsche für Grob vor Ort. Sie schultern eine immens wichtige Aufgabe und tragen hohe Verantwortung für das Mindelheimer Unternehmen. Es geht um E-Mobilität, wo sich Grob in den vergangenen Jahren einen guten Namen bei den Kunden erarbeitet hat.
Die Kunden drücken aufs Tempo - fast rund um die Uhr im Einsatz
„Wir geben hier alles“, sagt Kustermann. Von 6.30 bis 18 Uhr ist das Team im Einsatz. Auch an Wochenenden ist Kustermann mit seinen Leuten oft gefordert. Dabei steht der Grob-Manager in ständigem Austausch mit den Managern und Technikern des Kunden, die naturgemäß aufs Tempo drücken.
Seine Aufgabe beschreibt er als „On-Site Manager in Generalverantwortung für Personal, Kundenkommunikation, technische Abwicklung und für Lieferanten – vom Projektstart bis zum Abschluss zur Serienreife der Anlagen und Endabnahme“. Kurz: Andreas Kustermann ist Hauptansprechpartner der Firma Grob beim Endkunden. Das Entwickeln neuer technologischer Projekte für Grob begeistert ihn. „Das macht einen Riesenspaß, aber fordert alles von einem ab.“

Er ist gewissermaßen sein eigener Chef, weil er vor Ort entscheiden und planen muss beziehungsweise darf. Dabei genießt er das Vertrauen der Mindelheimer Zentrale. Wer auf einen geregelten Tagesablauf wert legt, wäre hier komplett fehl am Platz, sagt er. Zeit für ein Privatleben bleibt in dieser stressigen Welt kaum. Wann irgend es geht, versucht er, etwas für seine Fitness zu tun. Nach Feierabend zieht es ihn erst einmal an die frische Luft. Er ist leidenschaftlicher Ausdauersportler und Halbmarathonläufer. Auch sonntags läuft er, um runterzukommen.
Hin und wieder spielt er mit Kollegen Fußball. Das dient der Kontaktpflege und hilft auch bei der Arbeit. Seine Aufgabe ist, das räumt er offen ein, psychisch sehr belastend und fordernd. Der Termindruck sei sehr hoch.
Wegen Corona konnte der Manager nicht ins Allgäu zurück
Im Oktober wollte Andreas Kustermann eigentlich seine Heimat Waal bei Buchloe besuchen. Corona hat das aber verhindert. Dann hätte er erst einmal in Quarantäne gemusst und bei der Rückkehr nach China erneut.
Auch über die Weihnachtstage ist Kustermann in China geblieben. Er feierte mit dem Grob-Team, wie schon die Jahre zuvor. Das schweißt zusammen. Der Zusammenhalt vor Ort sei immens, und davon profitiert auch der Teamgeist bei der Arbeit. „Kollegen sind hier Freunde und wie Familienangehörige“, sagt er.
Sein Jahr 2020 bestand vor allem aus Arbeit, die ihn persönlich aber enorm weiter gebracht hat. „Ich liebe solche Herausforderungen“, sagt er, auch wenn er diesen alles unterordnen muss. Er hat in dieser Zeit aber auch erlebt, wie groß die Wertschätzung der Kunden gegenüber der Firma Grob ist. Das freut den „100-prozentigen Allgäuer Lokalpatrioten“ vor allem deshalb besonders, weil er um die Bedeutung der Zusammenarbeit in China für die Zukunft der Grob-Werke und der vielen tausend Arbeitsplätze weiß.
Kustermann steht dabei stellvertretend für viele Grob-Techniker und Monteure weltweit, welche trotz der hohen Belastung fernab der Heimat, für die Firma und ihre Kunden alles geben. Nicht nur in China, auch in den USA, Europa und auf vielen weiteren Baustellen international befinden sich Grob-Mitarbeiter im unermüdlichen Einsatz für die Firma. Ohne ihren Einsatz und ihre Motivation wären viele Projekte nicht realisierbar.
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"Sie zählen zu den großen Helden unserer Zeit"
Eine Nummer größer ging wohl nicht, oder?
Die Hofberichterstattung geht also auch im neuen Jahr genauso wie bisher weiter...