Neue Anlage: Ein teures Spiel mit verdeckten Karten
Der Stadtrat stärkt mit einer Anlage den Raum Mindelheim als Industriestandort. Das ist richtig. Wie er das aber tut, hinterlässt einen faden Beigeschmack.
Der Raum Mindelheim ist ein gefragter Industriestandort. Will er es bleiben, muss er für die Unternehmen optimale Bedingungen schaffen – so weit, so klar. Doch auch dieses wichtige Ziel rechtfertigt die Umstände, unter denen der Mindelheimer Stadtrat jetzt die Druckerhöhungsanlage für das Industriegebiet bei Kammlach durchgeboxt hat, nicht. Es stimmt, der Markt treibt die Preise für die erforderlichen Arbeiten nach oben. Die Planer hätten aber im Stadtrat mit offenen Karten spielen müssen. Anstatt fremde Bauprojekte aus der jüngeren Vergangenheit zum Vergleich zu nehmen, hätten sie die gesamte Kostenentwicklung der geplanten Anlage aufzeigen müssen. Und diese hätte allen, die nicht unmittelbar mit der Planung der Anlage betraut waren, eine in der Tat schockierende Preisexplosion vor Augen geführt. So blieb der Eindruck: ’20 Prozent mehr? Blöd. Aber mei, hilft ja nix.’
Die Planungen für die Anlage hätten früher beendet werden müssen
Die Frage der Deutung darf aber von einem weiteren, wesentlichen Punkt nicht ablenken: Die Planungen gerade für dieses Projekt hätten – allen berechtigten Vorbereitungen zum Trotz – schneller und zielgerichteter beendet werden müssen. Schließlich wussten die Verantwortlichen ja dem Vernehmen nach, dass – genau – die Preise auf dem Markt explodieren.
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