Vermisst! Auf der Suche nach einem Lebenszeichen
Plus Wenn ein Mensch vermisst wird, geht die Polizei verschiedene Wege. Doch es gibt auch Fälle, in denen die Beamten Angehörigen eine Absage erteilen müssen.
346 Mal ist es in den vergangenen beiden Jahren im Unterallgäu und in Memmingen vorgekommen, dass ein Mensch als vermisst gemeldet wurde. Die gute Nachricht: Meist war binnen kürzester Zeit klar, was mit diesem Menschen passiert ist. „95 Prozent der Fälle lösen sich innerhalb der ersten Woche“, sagt Thorsten Ritter, der Leiter der Memminger Kriminalpolizei. Ist ein Mensch auch nach Wochen und mithilfe verschiedenster Suchmethoden der örtlichen Polizei nicht wieder aufgetaucht, so landet der Fall in seiner Behörde, genauer gesagt bei Kommissariatsleiter Werner Stetter und seinem Team. Sie kümmern sich um Tötungs- und Sexualdelikte, Brände, aber eben auch um vermisste Personen. Dabei steht die Polizei immer wieder in einem Spannungsverhältnis, wie Stetter schildert: „Für Angehörige ist es oft nicht nachvollziehbar, warum jemand verschwindet“, sagt er – und sein Chef Thorsten Ritter ergänzt: „... und warum die Polizei nicht sucht.“
Wann die Polizei nicht nach einem Vermissten sucht
Es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass Angehörige einen Menschen als vermisst melden, die Polizei aber nicht nach ihm fahndet. Denn grundsätzlich darf jeder erwachsene Mensch erst einmal selbst entscheiden, wo er oder sie sich aufhalten möchte. Wer von heute auf morgen seinen Lebensmittelpunkt verlässt und sich ins Ausland absetzt, der verletzt damit vielleicht die Zurückgebliebenen, macht sich aber nicht strafbar. „Wenn das der reine Aussteiger ist, ist das für uns kein Vermisstenfall“, sagt Ritter. Er nennt das Beispiel eines Mannes aus Oberbayern, der von heute auf morgen verschwunden ist und sich 17 Jahre lang in Neuseeland aufgehalten hat. Wird jemand als vermisst gemeldet, prüft die Polizei anhand verschiedener Anzeichen, ob ein Mensch freiwillig verschwunden ist – oder eben nicht.
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