
Weniger Jobs in der Industrie

Die Arbeitslosigkeit ist im Januar im Allgäu leicht gestiegen. In welchen Branchen die Chancen gut sind.
Zum Jahresauftakt ist die Arbeitslosigkeit im bayerischen Teil des Allgäus gestiegen: Im Januar waren fast 10.600 Allgäuer arbeitslos gemeldet, 960 mehr als im Dezember. Der Vergleich zum Januar 2019 zeigt einen Zuwachs um knapp 580 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote im Allgäu liegt derzeit bei 2,8 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als 2019.
„Zum einen führten gedämpfte konjunkturelle Erwartungen im verarbeitenden Gewerbe zu einer Reihe von Entlassungen. Daneben meldeten sich nach den Feiertagen Menschen aus Verkaufsberufen, aus dem Logistiksektor und aus Büroberufen arbeitslos“, sagt Maria Amtmann, Leiterin der Arbeitsagentur in Kempten dazu. Zudem seien überwiegend Männer ins Arbeitsamt gekommen, die zuletzt in Außenberufen gearbeitet hatten und nun für kurze Zeit beschäftigungslos wurden – aufgrund der milden Witterung jedoch weniger als 2019.
Die Nachfrage nach Köchen, Arzt- und Praxishilfen sowie Erzieherinnen ist unverändert hoch
Die gedämpften konjunkturellen Erwartungen ließen auch den Bedarf an weiteren Arbeitskräften zurückgehen, besonders im verarbeitenden Gewerbe. So stellten Betriebe aktuell noch knapp 50 neue Arbeitsplätze in der Metallbearbeitung zur Verfügung, im Maschinenbau waren es 40, in der Elektrotechnik 20. Im Unterschied dazu blieb die Nachfrage nach Köchen, Arzt- und Praxishilfen sowie Erzieherinnen hoch. Insgesamt gaben Unternehmen gut 900 Stellenangebote neu herein, 130 weniger als im Dezember.
Im Januar 2019 hatten Arbeitgeber noch einen um ein Drittel höheren Kräftebedarf mitgeteilt. Insgesamt werden derzeit für 5900 Jobs Angestellte gesucht.
Die Arbeitslosenquote im Unterallgäu lag im Januar bei 2,2 Prozent. In der Region Mindelheim ergab sich im Jahresvergleich lediglich eine leichte Zunahme der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent.
Wenn die Witterung mitspielt, werden sich nicht mehr viele Arbeiter aus Außenberufen arbeitslos melden, so die Arbeitsagentur. Daneben gelte es, die konjunkturelle Entwicklung aufmerksam zu beobachten und die Zeit für Qualifizierungen zu nutzen. Nach einer aktuellen deutschlandweiten Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung bleibe das Entlassungsniveau niedrig. Deren Fazit: „Eine Krise ist weiterhin nicht in Sicht.“ (mz, home)
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