Eine Geburtstagsfeier für Kneipp mit mehr als 100 Mitwirkenden
Mit einem Gedenkgottesdienst und einer Feier im Kursaal beging Bad Wörishofen den 203. Kneipp-Geburtstag. Auch ein Instrument der Maya aus Guatemala war zu hören.
Am 17. Mai 1821 kam Sebastian Kneipp in Stephansried in der heutigen Gemeinde Ottobeuren zur Welt. Und dieser Geburtstag wird jedes Jahr in Bad Wörishofen gefeiert, mit einem vielfältigen Programm, wie es Kneipp selbst wohl auch gefallen hätte.
In der Pfarrkirche St. Justina zelebrierte Kurseelsorger und Diakon Adalbert Keller die Gedenkfeier zum 203. Geburtstag und erinnerte an die Ganzheitlichkeit von Leib, Seele und Geist in Kneipps Gesundheitslehre. „Für Kneipp war es sonnenklar, dass Religiosität und Spiritualität für Gesundheit und Lebensglück wichtig sind“, sagte er, und dass Kneipp beobachtete, was in der Seele passiert. „Diese Seite der Kneipp-Therapie wollen wir heute nicht mehr sehen“, da die Wirkung wissenschaftlich kaum nachzuweisen sei. Die Forschung beschränke sich im Wesentlichen auf die Hydrotherapie. Amerikanische Elite-Universitäten dagegen würden heute wieder erkennen, dass Religiosität und Spiritualität zu einer ganzheitlichen Gesundheitsförderung gehören. „Wir in Bad Wörishofen haben alle Voraussetzungen dazu, dies umzusetzen. In diesem Sinne: Happy Birthday Kneipp!“
Zu einer Kneipp-Geburtstagsfeier gehört die richtige Musik
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Lehrkräften der Irmgard-Seefried-Sing- und Musikschule: An der Orgel Karl Stepper, an der Trompete Patrick Henrichs, Querflöte spielte Edit Gazsarovszkyné und Blockflöte Kathrin Lapsit-Hanel.
Und weiter ging es im Kursaal, den zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer füllten. Auch hier gestaltete die Irmgard-Seefried-Sing- und Musikschule das Programm, ergänzt durch die schwungvollen Einlagen der Jazz-Dance-Gruppen des Stamm-Kneipp-Vereins Bad Wörishofen. Klaus-Jürgen Herrmannsdörfer, der Leiter der Musikschule, freute sich über die etwa 100 Mitwirkenden, die nach und nach ihr Können auf der Bühne präsentierten. Er stellte auch seinen neuen Stellvertreter in der Schulleitung vor, Maximilian Wind. Dieser kam mit sieben Jahren an die Wörishofer Sing- und Musikschule, spielt heute Saxofon und Klarinette und ist der Schule treu geblieben. Mit Erfolg: Heute führt er mit Hermannsdörfer, in dessen Unterricht er einst als Kind war, zusammen die Musikschule.
Stücke wie "Buglers Holiday" von Lerroy Anderson mit Blech- und Holzbläsern, Musik des Querflötenensembles zu "Confident – Optimistisch" von Daniel Hellbach oder das "Concert Nr. 3" von Johann Christian Schickhardt zeigten nach und nach die verschiedenen Instrumentengruppen der Schule, die so ihr gelerntes Können auf die Kursaal-Bühne zu Ehren Kneipps brachten. Etwas ganz Besonderes war der Auftritt von Schüler Jannik Egger und seinem Lehrer Max Greifenhagen.
Jannik Egger trat in Bad Wörishofen mit einem Marimbaphon auf
Jannik Egger spielte mit vier Stöcken auf dem Marimbaphon die Stücke "Yellow after the Rain" von Michel Peters und "Sprska Igra" von Nebojsa Jovan Zivkovic. Beim Marimbaphon ist unter jedem Holzklangstab zur Klangverstärkung ein senkrechtes, meist aus Aluminium bestehendes Resonanzrohr befestigt. Früher wurden solche Instrumente von den Mayas in Guatemala mit Flaschenkürbissen als Resonatoren gespielt. Die eigenwilligen Klänge wurden mit viel Applaus des Publikums honoriert. Max Greifenhagen begleitete das zweite Stück mit einer Handtrommel.
Die verschiedenen Jazz-Dance-Gruppen zeigten, wie viel Freude Bewegung zur Musik macht, und waren hübsch gekleidet, passend zur jeweiligen Musikrichtung. Die jüngsten Musikschülerinnen und Musikschüler sangen "Hip Hop Schule ist Top" und das Saiteninstrumente-Ensemble spielte "Grammophon, Waltz of Love". Bei "Heal the World" von Michael Jackson musizierten Streicher – zwei Schülerinnen und ihre Lehrerin, die zweitjüngsten Sänger, zwei ältere Mädchen mit Gesang, Lehrer an Klavier und Gitarre zusammen auf der Bühne.
Es folgte ein sechshändig gespieltes Musikstück: "The Sapphire Sea" von Mike Cornick, von zwei Schülerinnen und ihrem Lehrer Markus Orf. So ging es weiter, bis zuletzt Ensembles und Orchester zusammen den großen Auftritt mit dem Stück "Let it be" von John Lennon und Paul McCartney von den Beatles feierten. Nach und nach kamen die vielen Jazz-Dancer und weitere Musikerinnen und Musiker nach vorn, bis zuletzt alle Akteure die Bühne füllten - ein schöner Anblick, der sicher auch Kneipp erfreut hätte.
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