Als die Schülermannschaft des FC Bad Wörishofen einst im Olympiastadion spielte
Ein besonderes Spiel erlebten 13 Buben des FC Bad Wörishofen im Mai 1972: Sie absolvierten im nagelneuen Olympiastadion ein Spiel gegen den TSV 1860 München.
Ein ganz besonderes Wiedersehen gab es kürzlich in Bad Wörishofen. Im Gasthof Adler trafen sich neun Männer, die eine unvergessliche Erinnerung teilten.
Sie gehörten in jungen Jahren der damaligen Schülermannschaft des FC Bad Wörishofen (vergleichbar mit einer heutigen D-Jugend) an und waren ein äußerst starker Jahrgang. Als solcher durften sie im Mai 1972 vor großer Kulisse antreten: Im nagelneuen Münchner Olympiastadion, das für die anstehenden Olympischen Spiele erst wenige Monate zuvor fertiggestellt worden war, traten die FCW-Schüler gegen ihre Altersgenossen vom TSV 1860 München antreten.
Die Ränge im neuen Münchner Olympiastadion waren gut gefüllt
Es war das Vorspiel zur nachfolgenden Bundesligapartie zwischen den Löwen und dem Karlsruher SC - und für den FCW auch ein sportlicher Erfolg. Denn die Bad Wörishofer gewannen vor gut gefüllten Rängen mit 3:2. Alois Schiegg, Bruder der Mindelheimer Fußballlegende Hanne Schiegg, war damals Schülerleiter beim FCW und hatte dieses Spiel durch seine guten Kontakte in die Münchner Fußballszene möglich gemacht. Man stelle sich ein solches Vorspiel einmal in der heutigen Zeit in der Allianz Arena vor.
Fast in derselben Besetzung wurde die Bad Wörishofer Mannschaft zwei Jahre später südschwäbischer Schülermeister und scheiterte erst im Halbfinale zur schwäbischen Meisterschaft am SV Höchstädt. Diese wurde in Turnierform auf der Anlage des damaligen BC Augsburg im Norden der Stadt ausgetragen wurde. Am Ende nutzte der BCA den Heimvorteil und wurde nach dem Sieg im Endspiel auch schwäbischer Meister.
Der FC Bad Wörishofen feiert 50 Jahre südschwäbische Meisterschaft
Genau 50 Jahre später trafen sich die FCW-Buben von damals als gesetzte Herren zum Wiedersehen. „Wer bist denn du?“, war dabei zur Begrüßung die häufigste Frage, denn für etliche war es das erste Wiedersehen nach all den Jahren. Danach waren das Spiel in München, sowie die Meisterschaft natürlich die wichtigsten Gesprächsthemen.
Immerhin neun der damaligen 13 Spieler sowie weitere drei aus dem Meisterjahr zwei Jahre später waren gekommen. Albert Stiller ist bereits verstorben, Kayim Turgut kehrte in die Türkei zurück und nur vier weitere Ex-Spieler waren verhindert. Einzig Christian Höckesfeld war nicht mehr aufzufinden.
Die weiteste Anreise hatten Christian Fässler aus der Nähe von Karlsruhe und „Luisi“ Schiegg aus Limburg auf sich genommen. Alexander Schöllhorn war aus Oberau bei Garmisch gekommen. Bemerkenswert auch, dass sich Peter Weiser nur zwei Tage nach einer Operation nicht abhalten ließ, dabei zu sein. Andreas Berkessel hatte sogar einen Ordner mit Fotos von damals mitgebracht. So wurde es ein lustiger und langer Abend mit dem Erzählen zahlloser Anekdoten. Das Bild, das einst im Olympiastadion entstand und nun seit 52 Jahren im Sportheim des FC Bad Wörishofen hängt, bereitete Hubert Vogg neu auf und gab es jedem Spieler als Andenken mit nach Hause.
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