
Sie bilden das Rückgrat der Wirtschaftsregion Unterallgäu

Bei einer Feier in Mindelheim gab es viel Lob und hohe Auszeichnungen für langjährige Handwerksmeister aus dem Unterallgäu.
„Sie haben 30 Jahre mit Weitblick, fachlicher Kompetenz, kaufmännischem Geschick, meisterlichem Talent, wie auch mit viel Durchhaltevermögen in Krisenzeiten dem Unternehmertum im Unterallgäu zu hohem Ansehen verholfen“, bescheinigte Kreishandwerksmeister Enrico Karrer 44 Kollegen, denen bei einer Feierstunde im Silvestersaal der goldene Meisterbrief verliehen wurde.
Zudem wurden an verdiente Handwerker drei Ehrenmeisterbriefe, zwei Ehrenurkunden und zwei goldene Ehrennadeln überreicht. Den goldenen Meisterbrief darf auch Handwerkskammer-Präsident Hans-Peter Rauch aufhängen, der in Waltenhofen in vierter Generation eine Metzgerei betreibt. Rauch war von der Verleihung der hohen Auszeichnung völlig überrascht und beschrieb in seinem Grußwort die Konjunkturlage im schwäbischen Handwerk als „erstaunlich stabil“. Dies, so Hans-Peter Rauch, sei jedoch nicht der Politik zu verdanken, sondern einzig der unermüdlichen und systemrelevanten Arbeit handwerklicher Meisterinnen und Meister und deren Familien. Das Handwerk habe in vergangenen Krisenzeiten für die Grundsicherung der Bevölkerung gesorgt, betonte der Handwerkskammer-Präsident und gab sich zuversichtlich: „Gemeinsam werden wir auch die Herausforderungen des Jahres 2023 meistern.“
Landrat lobt Handwerker als wichtigen Motor für die Wirtschaftsregion
Wie Hans-Peter Rauch sah auch Landrat Alex Eder im Handwerk einen „wichtigen Motor für unsere Wirtschaftsregion und einen Garanten für mittelständische Strukturen. Ähnlich äußerte sich auch Bürgermeister Stephan Winter. „Mit ihrer Lebensleistung haben sie viel zum Wohlstand in unserem Land und zum Ansehen ihres Berufsstandes beigetragen“, bescheinigte der Rathauschef den „goldenen Handwerksmeistern“.
Anerkennung und Respekt zollte den Meistern auch auch die Memminger Vizebürgermeisterin Margaretha Böckh. „Sie haben dafür gesorgt, dass das Handwerk große, wirtschaftliche Bedeutung erlangt und mit der Industrie gleichgezogen hat“, gratulierte sie. Auch der Festredner, Landtagsvizepräsident Alexander Hold unterstrich die wichtige Rolle des Handwerks als wirtschaftliches Rückgrat der heimischen Wirtschaft. Hold beließ es jedoch nicht bei der – wie er sagte – „Wertschätzung in Sonntagsreden“, sondern nannte die großen auf das Handwerk zukommenden Herausforderungen beim Namen. Im Kampf gegen Fachkräfte- und Nachwuchsmangel komme es darauf an, schon in der Schule jungen Leuten klar zu machen, dass man gerade im Handwerk seine Talente und Neigungen zur Geltung bringen könne. Hold bedauerte, dass viele Eltern ihre Kinder zu einem Studium drängen, weil sie glauben, nur als Akademiker könne man es im Leben zu etwas bringen. „Auch mit einem Meisterbrief in der Tasche kommt man gut durchs Leben“, betonte der Festredner und rief in Erinnerung, dass die Politik schon viel zur Stärkung der beruflichen Ausbildung getan habe. Hier führte Hold die Mindestausbildungsvergütung, wie auch die Schulgeldfreiheit in den Sozial- und Gesundheitsberufen an.
Festredner in Mindelheim war der ehemalige TV-Richter Alexander Hold
Alexander Hold machte sich stark für die von den Freien Wählern seit Jahren geforderte Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung und verwies dabei auf die in Bayern ab 2024 zu erwartende kostenfreie Meisterausbildung.
Damit das Handwerk sich weiter auf seine Stärken konzentrieren und hochwertige Arbeit anbieten kann, will sich Hold für eine Vereinfachung der Förderanträge, eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren sowie den Abbau bürokratischer Hürden einsetzen. Abschließend ermunterte der Freie Wähler die Altmeister auch weiterhin jungen Menschen glaubwürdige Vorbilder zu sein und sie so zu einem Beruf in Deutschlands zweitgrößtem Wirtschaftszweig zu ermuntern.
Die Geehrten aus dem Unterallgäu
Goldene Meisterbriefe erhielten: Bäckermeister Josef Wiedemann (Kammlach), Isoliermeister Walter Hennecke (Ottobeuren), Maurermeister Georg Seitz (Bad Wörishofen), Elektrotechnikermeister Oskar Holzschuh (Kettershausen), die Elektroinstallateurmeister Albert Guggenmos (Kirchheim), Heinz Haider (Winterrieden), Erwin Baur (Eppishausen-Mörgen), Fleischermeister Josef Keppeler (Kirchheim), die Friseurmeisterinnen Anna Maria Wech-Köck (Amberg), Edit Boida, (Egg a.d. Günz), Gabriele Bredl (Memmingen), Friseurmeister Robert Wilfling (Ottobeuren), die Landmaschinenmechanikermeister Stefan Fuchs (Mittelneufnach), Franz Huber (Eggenthal), Georg Weiher (Jengen-Beckstetten), Albert Huber (Breitenbrunn), Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Egon Brügelmeir (Memmingen), die Maler- und Lackierermeister Martin Hoyer (Buxheim), Harald Mitsch (Wolfertschwenden), Alexander Steinle (Memmingen), Maschinenbaumechanikermeister Klaus Abröll (Memmingen), Metallbauermeister Stefan Fuchs (Mittelneufnach) und Günther Weidle (Bad Grönenbach), die Zentral- und Lüftungsbauermeister Hubert Boscher (Kronburg), Wilhelm Seitz (Tussenhausen-Mattsies), Georg Landsperger (Breitenbrunn), die Gas- und Wasserinstallateurmeister Hermann Hämmerle (Mindelheim), Franz Hofmann (Ottobeuren) und Eugen Kraus (Loppenhausen), die Schreinermeister Friedrich Ammann (Dirlewang), Thomas Baumgartner (Breitenbrunn), Alfred Brenner (Woringen), Josef Sebastian Dillis (Bad Wörishofen), Josef Engel (Markt Rettenbach), Friedrich Herb (Ungerhausen), Thomas Sturm (Mindelheim), Gerhard Rabus (Buxach), die Steinmetz- und Steinbildhauermeister Herbert Jäger (Rettenberg) und Adolf Johann Reiner (Buchdorf) sowie die Zimmerermeister Hans Pfalzer (Buxach), Hubert Fuchs (Kettershausen) und Georg Ranz (Memmingen).
Den Ehrenmeisterbrief erhielten die Diplom-Ingenieure Manfred Grabmeier (Augsburg), Richard Alois Heiss (Woringen) und Manfred Sepp (Bad Grönenbach).
Mit einer Ehrenurkunde für ihr jahrelanges Engagement im Handwerk wurden belohnt: Elektrotechnikermeister Franz Freischle (Breitenbrunn) und Schreinermeister Stefan Aumüller (Markt Wald).
Die goldene Ehrennadel dürfen Elektroinstallateurmeister Georg Göttinger (Kirchhaslach) und Landmaschinenmechaniker Alois Göppel (Fellheim) tragen.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.