Was ist dran am Mythos Mondholz?
Plus Max Karle hat zur Verkleidung seines Hauses in Schlingen Mondholz geschlagen. Das Thema beschäftigt auch Forstleute, Zimmerer und Orgelbauer.
Vor dem Haus von Max Karle liegen große entrindete Lärchenstämme, die er bewusst im Dezember am Tag nach Vollmond gefällt hat. Seiner Überzeugung nach ein idealer Zeitpunkt, um ein besonders robustes, haltbares, formstabiles Holz zu erhalten, welches zudem abwehrender gegenüber Schädlingen und Flammen sein soll. Wie sich zeigt, spielt das Thema Mondholz auch in der Zimmerei, bei Forstexperten und auch bei Instrumentenbauern eine große Rolle.
Einen Tag nach Vollmond beginnt die abnehmende Mondphase, in der Karle im familieneigenen Wald Lärchen für die Fassadenkonstruktion und Fichten für die Unterkonstruktion erntet. Er macht das im Dezember, da es wichtig sei, die Bäume in der Ruhephase zu fällen. „Zur richtigen Mondphase geerntetes Lärchenholz braucht man nicht zu behandeln und nicht zu streichen“, ist er überzeugt. Das Holz sei resistenter gegenüber Witterungseinflüssen, würde nicht reißen oder schimmeln. „Ich will es so haben, dass ich die nächsten 100 Jahre mit dem Holz nichts mehr zu tun habe“, sagt Karle. Er hat die Baumstämme bereits entrindet und lagert sie nun im Ganzen mindestens 1,5 Jahre, denn auch die Weiterverarbeitung des Holzes sei entscheidend, um die positiven Eigenschaften des Mondholzes zu erhalten. Zu diesen gehören nach Karles Meinung auch, dass Mondholz nicht fault, nicht von Insekten befallen wird und nicht brenne, sondern nur schwarz werde.
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