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Eiskunstlauf: Als Cleopatra erstmals Bad Wörishofer Eis betritt

Eiskunstlauf

Als Cleopatra erstmals Bad Wörishofer Eis betritt

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    Mit einer Sänfte ließ sich Cleopatra, alias Noemi Dempfle, beim Schaulaufen des EKV Bad Wörishofen auf das Eis tragen. Der Besuch im alten Ägypten war nur eine Station der aufwendigen Zeitreise.
    Mit einer Sänfte ließ sich Cleopatra, alias Noemi Dempfle, beim Schaulaufen des EKV Bad Wörishofen auf das Eis tragen. Der Besuch im alten Ägypten war nur eine Station der aufwendigen Zeitreise. Foto: Christian Zerrle

    Die Steinzeitmenschen befestigen kunstvoll die Knochen in den Haaren, die Renaissance-Damen zupfen Brokat und Samt auf die richtige Position, die Spicegirls fixieren noch kleine Glitzersteinchen im Gesicht, da ziehen Cleopatra und Charlie Chaplin schon ihre Kreise auf Kufen: Es ist Eisshow in Bad Wörishofen.

    Alle zwei Jahre veranstaltet der Bad Wörishofer Eiskunstlaufverein zum Ende der Saison ein Schaulaufen mit allen aktiven Vereinsmitgliedern. Ein kleiner Kraftakt für Trainer und Läuferinnen. „Wir sind Schwabens größter Eiskunstlaufverein und möchten all unsere aktiven Läufer in das Programm einbinden“, sagt Vorsitzender Egbert Gai. Dies bedeutet zugleich, dass über 100 Eiskunstläufer aus dem Bad Wörishofer Verein und knapp 20 aus der befreundeten Buchloer Eiskunstlaufabteilung koordiniert werden müssen – und das bei ganz unterschiedlichem Alter und Leistungslevel. Eine Herausforderung für die Trainerinnen Bettina Marz, Sonja Höfler, Birgit Völsch, Isabella Dörfler und die Riegenführerinnen Maren Trommer, Franziska Dietrich, Alina Höfler und Anna-Lena Wißmiller.

    Eine Herausforderung war es auch für die Mädchen. Sonst ist Eiskunstlauf – bis auf den Bereich der Formation – eine Individualsportart, nun ging es bei den Gruppen um Synchronität und das richtige Timing. Doch das Training der vergangenen Wochen hat sich gelohnt. Die Eiskunstläufer zauberten vor fast vollen Zuschauerrängen eine bunte Show aufs Eis, genauer gesagt eine Zeitreise auf Kufen.

    Erzähler Steffen Karpstein begleitete die Reise der vier Protagonistinnen Maren, Franziska, Jasmin und Anna. Die vier Mädchen langweilen sich gemeinsam an einem Sonntagnachmittag, bis Maren auf die Idee kommt, eine Spritztour in Opas altem VW Käfer zu unternehmen. Gesagt, getan. Die Mädchen graben das Auto unter einem Berg von Kartons in der Garage aus und fahren los. Als Maren den Gang Z einlegt, werden sie in einen Zeitstrudel gezogen und finden sich kurz darauf in der Steinzeit wieder.

    Dort treffen sie auf Wilma Feuerstein, alias Savenna Pache, und die Steinzeitbewohner, gespielt von den jüngsten Eiskunstläuferinnen des Vereins. Nach einem kurzen Stopp im mittelalterlichen Sherwood Forest geht es für die vier Mädchen noch einmal zurück ins alte Ägypten. Dort treffen sie auf den Pyramidenbauer, gespielt von Mia Lee Mayer. Die Achtjährige belegte bei den bayerischen Jugendmeisterschaften vor Kurzem den vierten Platz und zeigt nun ihr Können gemeinsam mit der Gruppe der Ägypter und Cleopatra, alias Noemi Dempfle. Kurz darauf tauchen Asterix (Franziska Zerrle) und Obelix (Alina Höfler) auf der Eisfläche auf und unterhalten das Publikum mit einer rasant lustigen Einlage auf Schlittschuhen. Natürlich dürfen auch die Römer nicht fehlen.

    Hannah Dempfle, amtierende bayerische Jugend-Vizemeisterin, schlüpft in die Rolle einer Haremsdame, bevor es die nächsten Zeitsprünge gibt: in die Renaissance samt höfischer Tänze, in den Wilden Westen, wo die Eiskunstläufer des ESV Buchloe als Cowboys und Indianer auftreten.

     Im 20. Jahrhundert schließlich warten die Zeit des Charlston, Charlie Chaplin (Katharina Schönau) und mit Antonia Vögele ein stilechtes Showgirl. Schwungvoll wird es in der Zeit der Petticoats und beim Musical Grease, das Helena Zerrle aufs Eis brachte. Von schwingenden Röcken und Tanzpartys geht es weiter in die Zeit der Hippies, gespielt von Joana Balsen und nach Woodstock.

    Musikalisch bleibt es auch in den 1990er Jahren bei den Spicegirls, den Cheerleadern und dem King of Pop. Zu seiner Musik tritt die eigens zusammengestellte „Revival“-Formation des EKV auf. Läuferinnen aus drei „Generationen“ der Formation – von der Gründung in den 1990er Jahren bis heute – zeigten, wie beeindruckend Eiskunstlauf als Teamsport aussehen kann. Ein krönender Abschluss des Programms, bevor es den letzten Zeitsprung zurück ins Jahr 2017 gibt und alle Beteiligten zum großen Finale aufs Eis kommen.

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