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Eishockey: Wie Andreas Nuffer den EV Bad Wörishofen retten will

Eishockey

Wie Andreas Nuffer den EV Bad Wörishofen retten will

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    Die letzte Chance: Nach nur drei Siegen aus 26 Saison-Spielen kämpft der EV Bad Wörishofen um den Verbleib in der Landesliga. Trainer Andreas Nuffer sieht den Gegner TSV Trostberg als Favoriten, zählt aber auf den Kampfgeist seiner Mannschaft – und einen seit zwei Wochen ausgeheckten Plan.
    Die letzte Chance: Nach nur drei Siegen aus 26 Saison-Spielen kämpft der EV Bad Wörishofen um den Verbleib in der Landesliga. Trainer Andreas Nuffer sieht den Gegner TSV Trostberg als Favoriten, zählt aber auf den Kampfgeist seiner Mannschaft – und einen seit zwei Wochen ausgeheckten Plan. Foto: Andreas Lenuweit

    Der EV Bad Wörishofen spielt eine Saison zum Vergessen: Nach dem radikalen Umbruch im Sommer gewannen die Wölfe nur drei von bislang 26 Spielen. Resultat: vorletzter Platz in der Haupt-, letzter Platz in der Abstiegsrunde. Die letzte Chance, den Abstieg aus der Landesliga doch noch zu vermeiden, bietet sich ab Samstag (19.30 Uhr). Dann tritt das Team von Andreas Nuffer im Playdown-Finale gegen den TSV Trostberg an. Im Interview spricht der Trainer über die Erfolgsaussichten.

    Herr Nuffer, was macht Ihnen im anstehenden Best-of-three nach einer solchen Saison Mut?

    Nuffer: Der Einsatzwille meiner Jungs. Wir haben trotz der vielen Rückschläge in der ganzen Saison Kampfgeist bewiesen – klar ist aber auch, dass uns die die personelle Lage das Leben schwer macht: Mit Christoph Felz, Patrick Münch, Benjamin Biddle und den Schönberg-Brüdern fallen nochmal fünf wichtige Spieler aus. Letzte Woche bestand eine komplette Reihe aus Jugendspielern. Für jede Schraube, an der wir drehen, öffnen sich wieder zwei Muttern.

    Andere Vereine legen in dieser Phase beim Personal nach – warum Sie nicht?

    Nuffer: Wir hatten eigentlich schon eine Zusage, das hat sich aber leider zerschlagen. Jammern hilft nicht. Wir brauchen jetzt eine Kraftanstrengung des ganzen Vereins.

    Steigt auch bei Ihnen die Nervosität?

    Nuffer: Meine Aufgabe ist es nicht, nervös zu sein, sondern die Motivation hochzuhalten. Das ist eine interessante Aufgabe, die ich so das erste Mal in meiner Trainerkarriere zu bewältigen habe – man lernt einfach nicht aus. (lacht)

    Schon seit Längerem steht fest, dass Sie ins Playdown-Finale müssen. Welche Schwerpunkte haben Sie im Training gesetzt?

    Nuffer: Ich habe seit zwei Wochen einen Plan, den ich natürlich nicht verraten kann. (lacht) Eines der Probleme bislang war, dass mein System meist nur über 40, 50 Minuten gehalten wurde – da waren wir auch immer gleich gut oder besser. Wenn wir aber einen zehnminütigen Aussetzer haben, bekommen wir sofort die Quittung. Das ist Konzentrationssache und der Schlüssel in den kommenden Spielen. Ich bin in jedem Fall optimistisch, dass wir gute Spiele abliefern.

    Gehen die Spieler jetzt anders aufs Eis?

    Nuffer: Man merkt, dass nicht alles beim Alten ist. Die Spieler sind konzentriert, aber vorsichtig. In der Regel gehen wir die Wege hart zu Ende, jetzt ist das nicht immer der Fall. Die Spieler spüren angesichts unserer Lage ihre Verantwortung. Es ist aber wichtig, dass auf dem Eis die Konzentration überwiegt.

    Wie schätzen Sie den TSV Trostberg ein?

    Nuffer: Ein schwieriger Gegner. Betrachtet man die Kaderstärke, ist es verwunderlich, dass sie so weit unten stehen. Ihren Trainer Heinz Feilmeier kenne ich auch, der ist taktisch eigentlich ein richtig Guter. Auf dem Papier ist Trostberg Favorit – aber Papier ist geduldig.

    Da in der Trostberger Halle derzeit kein Eis liegt, findet das erste Spiel anders als geplant am Samstag und zudem in Waldkraiburg statt – kann das für Sie zu einem unverhofften Vorteil werden?

    Nuffer: Dass unser Gegner nicht zuhause spielt, kann schon entscheidend sein. Zuhause fühlt sich der Spieler immer wohler, das ist ein Zuckerl für uns. Durch die Verschiebung fehlen uns aber auch Spieler. Wir müssen wirklich zaubern, dass wir eine schlagkräftige Mannschaft zusammenkriegen.

    Vor der Saison fand ein Umbruch in Verein und Mannschaft statt – mit Blick auf die aktuelle sportliche Situation: Ist der Umbruch gescheitert?

    Nuffer: Aus meiner Sicht nicht. Der Umbruch ist noch nicht abgeschlossen. Sportlich hatten wir einfach unglaublich viele, einzelne Rückschläge zu verkraften. Wenn man immer wieder verliert, kommt man in ein Fahrwasser, das einem im Rückstand schnell den Glauben raubt. Man darf sich nicht ans Verlieren gewöhnen.

    Nach dem Rücktritt des Vorstands herrschte intern viel Unruhe. Wie stark hat das Ihre Arbeit beeinflusst?

    Nuffer: Natürlich waren das Störfaktoren. Es ist schwierig, wenn zwei bis drei Parteien meinen, sie können es besser machen und unternehmen dann nichts. Wir sind in Bad Wörishofen aber nicht die einzigen, die von solcher Vereinsmeierei betroffen sind. Wirbefinden uns aber auf einem guten Weg, unser jetziger Vorstand rackert wie verrückt. Der Verein wird kommende Saison komplett anders da stehen – und besser.

    Machen Sie vom Ausgang der Playdowns eine Weiterbeschäftigung beim EV Bad Wörishofen abhängig?

    Nuffer: Das ist mir im Moment komplett wurst. Solche Diskussionen bringen bloß Unruhe rein. Was zählt, sind das Wochenende und die Spieler – nicht ich.

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