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Fußball: Euphorie und einige Fragezeichen

Fußball

Euphorie und einige Fragezeichen

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    Benedikt Deigendesch
    Benedikt Deigendesch

    Jetzt geht’s los – Endlich, sagen die Fußballfans im Unterallgäu. Zumindest die Kreisligisten schnüren jetzt wieder die Fußballschuhe – und alle drei Teams aus dem MZ-Verbreitungsgebiet machen sich Hoffnungen auf eine gute, erfolgreiche Saison ohne Verletzungen und ohne Abstiegssorgen. Aber es gibt auch einige Fragezeichen: Kammlach hat noch die Relegation in den Knochen, Mindelheim baut auf junge Spieler aus der Region und Oberegg hofft, dass der Auftritt im Totopokal am Mittwoch nicht zu viel Kraft gekostet hat. Die neue Saison startet gleich mit einem Derby-Kracher: Aufsteiger SV Oberegg empfängt den TSV Mindelheim. Anstoß ist am heutigen Samstag, 10. August, um 17 Uhr. Der TSV Kammlach empfängt am Sonntag um 15 Uhr dann den SV Ungerhausen.

    Benedikt Deigendesch, Trainer beim TSV Mindelheim, freut sich schon sehr auf die Partie am Samstag gegen den SV Oberegg: „Wunderbar, mit einem Derby in die Saison zu starten“. Dass dieses Spiel am Samstag in Oberegg und nicht – wie ursprünglich angesetzt – im Julius-Strohmayer-Stadion in Mindelheim stattfindet, lag an personellen Schwierigkeiten des TSV, in der Urlaubszeit die Versorgung der vielen Fans durch freiwillige Helfer gewährleisten zu können.

    Daher wurde das Heimrecht getauscht und der TSV empfängt dann zum Rückrundenstart den SV Oberegg.

    Deigendesch rechnet fest mit einer überragenden Kulisse in Oberegg, wo der SVO ja noch am Mittwoch vor 600 Zuschauern im Totopokal gegen den Regionalligisten Türkgücü München auf dem Platz stand. Die neun Gegentore, die der SVO dabei einstecken musste, werde den Aufsteiger wohl nur noch heißer auf den Start in die Kreisliga-Saison machen, ahnt Deigendesch. Er selbst habe den Gegner beim Totopokalspiel zwar nicht beobachtet, doch er hatte natürlich seine „Späher“ vor Ort. Deigendesch rechnet heute mit einer ähnlich imposanten Kulisse und hofft, dass dies auch sein Team entsprechend motiviert.

    Denn der Mindelheimer Trainer hat fest vor, die drei Punkte aus Oberegg mit nach Mindelheim zu nehmen: „Wir hoffen auf einen guten Start in eine solide Saison, da wäre ein Sieg natürlich sehr hilfreich“, so Deigendesch. Er will mit allen Mitteln verhindern, dass sein Team wieder – wie in der vergangene Saison – in Turbulenzen gerät. Ein Sieg zum Saisonstart wäre da genau das Richtige, um Ruhe in Verein und Mannschaft zu bekommen, weiß Deigendesch. Der TSV setzt verstärkt auf junge und „hungrige“ Spieler, die alle aus der Region kommen. Der Kader der 1. Mannschaft wird auch durch Spieler verstärkt, die in der vergangenen Saison noch in der (starken) A-Jugend des TSV Mindelheim gespielt haben. Nun müsse sich zeigen, wie schnell sich auch diese Jungs an die doch etwas härtere Gangart in der Männermannschaft gewöhnen. Bis zur Rückrunde will Benedikt Deigendesch seiner Truppe Zeit geben, sich zu finden und zusammen zu wachsen: „Wir sind da sehr optimistisch und bleiben ruhig und gelassen.“

    Eine Premiere feiert nicht nur der SV Oberegg in der Kreisliga, sondern auch der neue SVO-Trainer Michael Schmalholz, der das Team von „Doublesieger“ Thomas Hartmann übernommen hat. Der 40-Jährige trainierte von 2013 bis 2018 den SC Ronsberg in der Kreisliga Süd und kennt daher die Kreisliga Allgäu-Mitte nur aus der Distanz. Für den SV Oberegg als Aufsteiger gehe es jetzt erstmal darum, sich in der Kreisliga zu etablieren – ein Auftaktsieg käme da natürlich gerade recht, sagt Schmalholz. Hart trifft ihn der Ausfall von Top-Torjäger Christian Faulstich, der sich ausgerechnet im letzten Spiel der vergangenen Saison einen Kreuzbandriss eingehandelt hatte und noch länger ausfällt. Auch steckt seiner Mannschaft noch die Partie gegen den Regionalligisten Türkgücü München am Mittwoch in den Knochen – wie sehr, das werde sich wohl erst im Spiel gegen den TSV Mindelheim zeigen, so Schmalholz. Seine Spieler hätten am Mittwoch „viel Laufarbeit“ leisten müssen. Dennoch überwiegt die Freude auf den Saisonauftakt – mit den überragenden Fans im Rücken wird es der SV Oberegg dem TSV Mindelheim so schwer wie möglich machen, verspricht Michael Schmalholz.

    Er wolle doch nicht gleich das „Phrasenschwein“ füttern müssen, meinte TSV-Trainer Manuel Neß schmunzelnd auf die Frage, ob er sich zum Saisonauftakt gegen den TSV Ungerhausen am Sonntag (15 Uhr) vor heimischer Kulisse einen Sieg wünscht. Natürlich wünscht er sich drei Punkte, auch wenn er nicht genau einschätzen kann, wo seine Mannschaft derzeit leistungsmäßig wirklich steht: Zwar hätten die Auftritte in den Vorbereitungsspielen durchaus Mut gemacht, doch Neß weiß eben auch, dass diese Vorbereitungsphase für sein Team gerade mal drei Wochen dauerte – wenig Zeit für den Trainer, sein Team optimal vorbereiten zu können. „Ich will nie wieder Relegation spielen“, scherzt Neß weiter, denn die Relegationsspiele um den Aufstieg hatten seiner Mannschaft doch sehr viel abverlangt. Nach gerade mal 19 Tagen Pause musste die Truppe dann auch schon wieder ran und beim Jubiläumsturnier des TSV antreten. Danach gab’s nur noch zwei Wochen Urlaub, dann stand die Vorbereitung wieder an. „Das war schon etwas chaotisch“, sagt Manuel Neß und freut sich trotzdem auf die Heimpartie gegen den SV Ungerhausen – immer eine spannende Sache, wenn diese beiden Teams gegeneinander antreten, sagt Neß. Außerdem: „Wir mögen die, wir spielen gern gegen Ungerhausen“, sagt Neß.

    Er schätzt die erfahrenen Gäste dank zweier Neuzugänge auf Schlüsselpositionen noch stärker ein als zuletzt. Aber – mit den euphorischen Fans im Rücken geht der TSV als Favorit ins Rennen. Außer Verteidiger Manuel Funk hat er alle Spieler an Bord und kann aus dem Vollen schöpfen. „Wir haben eine tolle Stimmung im Verein und in der Mannschaft“, freut er sich. Und diesen Schwung will er jetzt mitnehmen und erfolgreich in die neue Kreisliga-Saison starten – ganz ohne Futter für das „Phrasenschwein“...

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