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Handball: Bereit für den nächsten Schritt

Handball

Bereit für den nächsten Schritt

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    Starkes Kollektiv: Die Handball-A-Junioren des TSV Mindelheim haben bereits zwei Qualifikationsturnier erfolgreich hinter sich gebracht. Am Sonntag geht es in Wolfratshausen nun darum, den entscheidenden Schritt in die Landesliga zu machen.
    Starkes Kollektiv: Die Handball-A-Junioren des TSV Mindelheim haben bereits zwei Qualifikationsturnier erfolgreich hinter sich gebracht. Am Sonntag geht es in Wolfratshausen nun darum, den entscheidenden Schritt in die Landesliga zu machen. Foto: Axel Schmidt

    Nur noch wenige Minuten, ehe das Training in der Halle beginnt. Die Handballer der A-Jugend des TSV Mindelheim sitzen in der Umkleidekabine und haben als erstes noch eine Kleinigkeit zu regeln: Wer soll neuer Kapitän der Mannschaft werden? Thomas Sailer ergreift das Wort: „Wer ist für mich?“ Sämtliche Hände gehen nach oben, die Wahl ist entschieden. „Wir wählen jedes Jahr so“, quittiert Sailer das Ergebnis mit einem leichten Schulterzucken. Kein Wunder, schließlich kennen sich die Spieler mittlerweile seit Jahren. Viele spielen schon seit der E-Jugend zusammen, die meisten auch in den Schulmannschaften des Maristenkollegs.

    Das dürften nun schon zwei Eigenschaften sein, die den Erfolg der A-Junioren in diesem Jahr etwas erklären: Zielstrebigkeit und mannschaftliche Geschlossenheit. Laut des Trainergespanns, Stefanie und Philip Lewe, kommen noch Talent, Einsatzbereitschaft, Disziplin und Siegeswille dazu. Das ist also die Mixtur, die eine Bezirksligamannschaft an die Landesliga anklopfen lässt.

    Denn am Wochenende können die Mindelheimer den Sprung in die Landesliga schaffen. Und das als bisheriger Bezirksligist. Wie das möglich ist? Durch die Verkettung zweier günstiger Umstände: einmal die eigene Leistungssteigerung, zum anderen der Qualifikationsmodus. Der sieht nämlich vor, dass ein Verein die Stärke seiner Jugendmannschaft vor einer Saison quasi selbst einschätzt und sie dann, gemäß dieser Einschätzung, für eine Liga meldet. Die Mindelheimer Handballabteilung traute ihrer A-Jugend offensichtlich etwas zu und meldete für die Landesliga. Hierfür müssen sich die Spieler dann über Turniere qualifizieren. Das Abschneiden entscheidet schließlich über die Ligenzugehörigkeit.

    „Das ist besser, als etwa beim Fußball“, sagt Thomas Sailer. „Da steigt man als starker Jahrgang auf, dann verlassen einige Spieler, die zu alt sind, die Mannschaft. Und schon wird man in der höheren Liga abgeschossen.“ Allerdings hat das System auch seine Nachteile. „Man muss dann eben genau an diesem Tag seine Leistung abrufen“, sagt Rückraumspieler Christoph Schories. Die Mindelheimer haben das bislang recht gut gemacht. Zwei Qualifikationsturniere haben sie bereits absolviert, stehen nun bereits sicher als Bezirksoberligist fest. „Das ist schon mehr, als die meisten je gespielt haben“, sagt Trainer Philip Lewe. Das i-Tüpfelchen wäre nun der Sprung in die Landesliga. Dafür müssen sie am Wochenende in Wolfratshausen gegen drei echte Hochkaräter bestehen: die HSG Isar-Loisach, den TSV Friedberg und den TSV Gundelfingen. Alles Handball-Hochburgen.

    „Ich glaube, dass diese Mannschaft in die Landesliga gehört“, sagt Trainerin Stefanie Lewe. Sollte es nicht klappen, weiß sie warum: „Dann kamen die Qualiturniere zwei Monate zu früh.“ Der jüngere Jahrgang, der eben erst der B-Jugend entwachsen ist, ist dazugekommen. Die Mannschaft, so gut sie sich auch kennt, muss sich erst einspielen.

    Im März hat Stefanie Lewe die Mannschaft zusammen mit ihrem Mann Philip übernommen. Beide sind ausgewiesene Handball-Experten, haben selbst hochklassig gespielt. Diese Erfahrung geben sie nun an ihre Mannschaft weiter. „Sie motivieren uns ungemein und man merkt, dass sie echt Ahnung haben“, sagt Michael Thoma, einer der Rückraumstützen des Teams. Die Lewes teilen sich die Arbeit: Während Stefanie für das Training zuständig ist, übernimmt Philip das Coaching. „Da bin ich die etwas größere Sau“, sagt er und lacht.

    Prunkstück seiner Mannschaft sei die Abwehr: „Bei unseren Spielen fallen die wenigsten Tore“, sagt Philip Lewe. Großen Anteil daran hat neben den Rückraumspielern Michael Thoma, Christoph Schories und Thomas Sailer auch Torhüter Kai Miethke. „Er hält die Unhaltbaren“, sagt Sailer, um gleich darauf mit einem Schmunzeln hinzuzufügen: „Und bei den Bällen, die er haben muss, hat er Probleme.“ Miethke stimmt ihm dabei sogar zu. „Bei schnellen Gegenstößen oder Siebenmetern bin ich tatsächlich besser. Ich weiß auch nicht, warum“, sagt der Torhüter, der mit drei gehaltenen Würfen im Siebenmeterwerfen beim letzten Qualifikationsturnier erst dafür gesorgt hat, dass die Mindelheimer so weit gekommen sind. Außerdem ist Miethke der „Eventmanager“ des Teams. Es könnte sein, dass er am Sonntagabend noch kurzfristig eine Aufstiegsparty organisieren muss.

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