Heidi Ditz kann sich noch genau erinnern, wann sie angefangen hat, die Trikots und die Stutzen für den Pfaffenhauser Fußballverein zu waschen. Es war im Februar 1972. Das erste Mal jedoch konnte sie selbst nicht waschen: Ihre Schwiegermutter übernahm das damals. Denn Heidi Ditz war im Krankenhaus und ihre Tochter kam zur Welt. So alt wie die Tochter ist, so lange bringen die Pfaffenhausener Fußballer schon ihre Sportbekleidung zu ihr.
Das Material der Trikots hat sich verändert - und damit auch die Arbeit von Heidi Ditz
Momentan ist zwar noch Sommerpause im Fußball, aber Freundschafts- und Vorbereitungsspiele finden auch jetzt statt – Urlaub vom Waschen hat Heidi Ditz also nur im Winter. Wenn sie und ihr Mann im Sommer verreisen wollen, dann übernimmt der Verein die Aufgabe. „Manchmal sind die Trikots ganz schön schmutzig,“ sagt Heidi Ditz, „dann kommen sie erst mal in die große Wanne zum Auslichen“. Im Sommer sind es drei Ladungen für die Waschmaschine. Wenn es kühler wird wegen der langärmligen Oberteile meistens sogar vier. Getrocknet wird die Wäsche auf der Leine, denn der Trockner ist nicht gut für den Stoff, erklärt sie.
„Früher war die Sportkleidung aus Baumwolle. Da dauerte es lange, bis die Wäsche trocken war und Bügeln musste ich auch“, erinnert sie sich. Heute besteht das Material zu 100 Prozent aus Polyester, trocknet schnell und ist bügelfrei. Die Socken wäscht sie immer mit Weichspüler, weil sie sonst so hart werden und außerdem so besser riechen.
Heidi Ditz drückt dem TSV Pfaffenhausen die Daumen
„Umsonst muss ich das nicht machen“, betont Ditz, „ich bekomme schon etwas dafür!“ Treu ist sie dem Verein auf jeden Fall – und Vorstand Thomas Leinauer lobt sie in den höchsten Tönen: „Heidi ist äußerst gewissenhaft, zuverlässig und akurat. Bei all den Umzügen, die sie in den letzten 45 Jahren gemacht hat, hat Heidi den Schrank für die Fußballtrikots immer gleich mit eingeplant!“
Fußball an sich interessiert Heidi Ditz auch: „Früher war ich regelmäßig auf dem Sportplatz und habe mir die Spiele angeschaut. Aber man wird älter und kennt nicht mehr so viele Leute dort.“
Wenn die Fußballer Trikots bringen oder abholen, fragt sie auch heute noch, wie das Spiel war, ob sie gewonnen haben. „Ich habe mich gefreut, dass sie vergangene Saison aufgestiegen sind“, erklärt sie. 45 Jahre lang verbunden mit dem Verein war sie auch eine, die getröstet hat, wenn es mal nicht so gut gelaufen ist. Und für die kommende Saison wünscht sie der Pfaffenhauser Mannschaft in der neuen Liga natürlich viel Glück!