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Handball: Mindelheimer Nachwuchs lernt vom Profi

Handball

Mindelheimer Nachwuchs lernt vom Profi

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    Der Profi macht’s vor: Zu Beginn des Trainings lässt Handball-Profi Matthias Gerlich (vorn) die Nachwuchsspieler des TSV Mindelheim viel mit dem Ball arbeiten. Anschließend wird dann sogar Fußball gespielt.
    Der Profi macht’s vor: Zu Beginn des Trainings lässt Handball-Profi Matthias Gerlich (vorn) die Nachwuchsspieler des TSV Mindelheim viel mit dem Ball arbeiten. Anschließend wird dann sogar Fußball gespielt. Foto: Andreas Lenuweit

    Vor Kurzem sorgten die Fußballer des TSV Mindelheim für Aufsehen, als sie in der Saisonvorbereitung mit Eishockey-Profi Patrick Reimer einige Fitness-Übungen absolvierten. Nun zogen die Handball-Junioren des TSV Mindelheim nach. Die U17- und U15-Junioren hatten einen besonderen Trainingsgast: Profi Matthias Gerlich leitete einen Trainingsabend mit den Nachwuchsspielern.

    Der Handballprofi, der nach Bundesliga-Stationen beim SC Magdeburg, TuSem Essen oder bei den Rhein-Neckar-Löwen und nach einigen Jahren in der zweiten Liga (SC DHfK Leipzig, HSC Coburg und ThSV Eisenach) mittlerweile in der ersten Schweizer Liga beim BSV Bern angekommen ist, war gerade auf Heimaturlaub. Schließlich wurde der 31-jährige Rückraumspieler in Landsberg geboren und spielte in der Jugend beim TSV Mindelheim.

    Für den Mindelheimer Nachwuchs ist das Training ein Zuckerl

    „Ich habe hier angefangen, Handball zu spielen. Deswegen habe ich schon eine persönliche Bindung zum Verein. Ich verfolge die Ergebnisse der ersten und zweiten Mannschaft auch rudimentär“, sagt Gerlich am Rande des Jugendtrainings. Das hatten sich die Nachwuchshandballer der C-Jugend verdient, wie Trainerin Stefanie Lewe sagt. „Die Jungs haben eine unglaubliche Rückrunde gespielt und sind jetzt gerade ganz knapp in der Qualifikationsrunde an der Landesliga gescheitert. Das Training heute mit Matthias ist sozusagen ein Zuckerl für ihre Leistung.“

    Lewe kenne Gerlich schon lange. „Ich würde sagen, schon so lange, da war er noch kleiner als ich. Aber das stimmt nicht ganz“, sagt sie und lacht. Immerhin misst Gerlich stolze 2,04 Meter. „Schaut, staunt und genießt das Training“, gibt sie den Jugendlichen mit.

    Bei der Koordination muss Gerlich noch helfen

    Die hatten gleich ein abwechslungsreiches Aufwärmprogramm zu absolvieren: Dribbeln mit dem Ball, verschiedene Schrittfolgen, Ball werfen und fangen. Anschließend geht es an die Koordination. „Das sind alles Übungen, die ich auch so mache“, sagt Gerlich. Was Motivation genug ist für die Jugendlichen, die jedoch bei manchen Balance-Übungen seine Hilfestellung benötigen. „Bei den Erwachsenen werden die koordinativen Sachen natürlich vorausgesetzt. Aber für viele hier ist das neu“, sagt Gerlich und schaut wieder auf seinen Trainingszettel, auf dem er einzelne Übungen notiert hat.

    „Es macht mir Spaß mit Jugendlichen zu trainieren.“ Ob er sich später auch als Trainer sieht? „Ich mag das nicht ausschließen, aber wohl eher nicht als hauptberuflicher Trainer.“ Derzeit studiert Gerlich neben seiner Karriere Politik und Sozialwissenschaften. Irgendwann – so sein Plan – will er mit seiner Frau wieder in die Heimat kommen. „Noch habe ich zwei Jahre Vertrag in Bern. Ich bin jetzt 31 Jahre alt, der Handball-Abend ist also eingeläutet“, sagt er und lacht.

    Ob er wieder einmal in Mindelheim spielt?

    Kommt es dann vielleicht auch noch zu ein paar Einsätzen bei seinem Heimatverein? „Ausschließen will ich nichts“, sagt er. Aber in erster Linie zähle nun der BSV Bern. In der vergangenen Saison belegte der dreimalige Schweizer Meister in der Nationalliga den vierten Platz nach der Hauptrunde. In den Play-offs war dann im Halbfinale gegen den späteren Meister, die Kadetten Schaffhausen, nach drei Niederlagen Endstation. „Das Niveau in der Schweiz würde ich als gehobenes Zweitliga-Niveau bezeichnen“, sagt Gerlich. „Groß umstellen musste ich mich eigentlich nur sprachlich“, sagt er und lacht. Das Schweizerdeutsch habe ihn anfangs schon vor kleinere Probleme gestellt. Mittlerweile aber sei das kein Problem mehr, sagt der Rückraumspieler, während er wieder auf seinen Trainingszettel spickt.

    Er fragt nach einem Fußball und wenige Augenblicke später jagen die Nachwuchshandballer immer pärchenweise Arm in Arm dem Schaumstofffußball hinterher. „Ich liebe Fußball“, sagt Gerlich. „Zum Aufwärmen gibt es kaum etwas Besseres für einen Handballer“, sagt Gerlich.

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