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Rasenpflege: Der Spezialist für den Untergrund

Rasenpflege

Der Spezialist für den Untergrund

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    "Die Schneedecke tut dem Rasen gut": Das Spezialgebiet von Dr. Clemens Mehnert sind hoch belastbare Rasenflächen, wie etwa Fußballplätze.
    "Die Schneedecke tut dem Rasen gut": Das Spezialgebiet von Dr. Clemens Mehnert sind hoch belastbare Rasenflächen, wie etwa Fußballplätze. Foto: Axel Schmidt

    Beim Anblick des verschneiten Rasens im Mindelheimer Stadion geht Dr. Clemens Mehnert das Herz auf. „Ein herrliches Bild. So soll es sein“, sagt er und denkt dabei weniger an die Fußballer, die derzeit mit den Füßen scharren, als vielmehr an den Rasen und dessen Zustand. Der 66-jährige Mindelheimer ist nämlich Sachverständiger für Vegetationstechnik, dessen Schwerpunkt auf hoch belastbaren Rasen wie Fußball- und Golfplätze liegt. Mehnert ist ein Spezialist auf seinem Gebiet – und hat dementsprechend eine ausgesuchte Klientel: „In Bayern betreue ich jeden Bundesligisten, in Nordrhein-Westfalen etwa die Hälfte“, sagt er.

    Mehnert ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Rasenforschung. Seine Meinung ist gefragt. In München ist er schon seit den Anfängen des Olympiastadions mit am Werk. Auch für die Allianz Arena ist Mehnert der Ansprechpartner in Sachen Rasen. Der ist seiner Meinung nach auch der beste der Liga – trotz eines gewichtigen Nachteils. „Weil die Jalousien am Stadiondach nicht mehr zurückgefahren werden können, kommt wenig Sonnenlicht herein. Deshalb wird der Rasen von Ende September bis Ende April künstlich belichtet“, sagt er. Das habe sich gelohnt: Statt des ursprünglich angedachten sechsmaligen Austauschs des Rasens pro Jahr hat das Grün nun eine Lebensdauer von zweieinhalb Jahren.

    Eine solch kostspielige Lösung ist für Amateurvereine natürlich nicht zu machen. Hier gilt laut Mehnert, dass sich die Klubs in Geduld üben. „Das Dümmste, was man machen kann, ist, auf Schnee zu spielen.“ Der dadurch verdichtete Schnee leite die Kälte in den Boden, das Auftauen des Untergrunds dauere dementsprechend länger. Im schlimmsten Fall verfault der Rasen. Ebenso unsinnig sei es, auf den Platz zu gehen, obwohl der Boden noch gefroren ist. „Das ist das Todesurteil für den Rasen. Da reicht eine Stunde.“ Auch das landläufig gut gemeinte Walzen des Bodens schade dem Rasen mehr, als es ihm hilft. „Da wird der Untergrund maximal verdichtet. Was das für die Wurzeln heißt, kann man sich denken“, sagt Mehnert. Den Sportplatz dann wieder auf Vordermann zu bringen, kostet richtig Geld.

    Deshalb plädiert Mehnert darauf, dass die Spielpläne flexibler gestaltet werden. Im vergangenen Herbst hätte man gut und gerne bis Mitte Dezember spielen können. Auf Kreisebene war jedoch schon Mitte November Schluss. „Im November und Dezember, sowie Februar und März sollte man flexibler sein.“ Schließlich müsse man neben der Gesundheit der Sportler auch an die Gesundheit des Rasens denken.

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