Die Ausgangslage vor dem ersten Heimspiel im neuen Jahr war für den EV Bad Wörishofen klar: Die Wölfe mussten zwingend punkten, um die Verfolger SG Bad Bayersoien/Peiting 1b auf Abstand zu halten. Kurz vor dem Spiel machte noch eine andere Nachricht die Runde.
Die Partie der Vorwoche gegen die SG Senden/Ulm/Neu-Ulm wurde vom Bayerischen Eishockey-Verband (BEV) mit 5:0 für den eV Bad Wörishofen gewertet. Da die Wölfe die Partie ohnehin mit 6:2 gewonnen hatten, spielte dies jedoch kaum eine Rolle. Der Grund hierfür war, dass die Crocodiles einen Spieler eingesetzt hatten, der eigentlich vom Verband gesperrt war und somit nicht einsatzberechtigt gewesen ist.
Eine Grippewelle legt die EVW-Abwehr flach
Das Wörishofer Trainergespann hatte vor dem Heimspiel ganz andere Sorgen: Eine Grippewelle legte beinahe die ganze Abwehr inklusive der Torhüter Laura Egger und Timo Weiß flach. So standen vor dem Spiel nur drei etatmäßige Verteidiger und ein Torhüter zur Verfügung. Kurzerhand wurden dann Routinier Franz Schmidt und Moritz Egger als Verteidiger aufgestellt.
Beide Mannschaften starteten vom Eröffnugsbully weg schwungvoll ins Spiel und es entwickelte sich ein temporeiches Bezirksligaspiel. Verstärkt durch DNL-Youngsters aus Peiting konnte Bayersoien Angriff um Angriff aufs Wörishofer Tor fahren, doch Torhüter Dominik Held konnte sich durch seine Paraden auszeichnen. Die Wölfe brauchten bis zur 10. Spielminute, ehe sie sich ans Bayersoier Angriffsspiel anpassen konnten, doch der erste Konter der Wölfe sollte gleich von Erfolg gekrönt sein: Anton Hanke konnte Michael Schejbal freispielen und der knapp zwei Meter große Hühne setzte sich über Außen durch und schlenzte den Puck ins Tor.

Im zweiten Spielabschnitt wurde das Spiel etwas ruppiger und beiden Mannschaften überließen sich keinen Meter Eis freiwillig. In der 26. Spielminute konnten die Wölfe einen Wechselfehler der Gastmannschaft ausnutzen und erneut war es Michael Schejbal der nach einem Alleingang aufs Tor von Bad Bayersoien erfolgreich war. Das zweite Gegentor war wie ein Weckruf für die Mannschaft aus Oberbayern, denn die Gäste schalteten nun in den vollen Angriffsmodus und die Wölfe hatten Mühe, die Scheibe vom eigenen Tor fernzuhalten. Auch eine doppelte Überzahlsituation für Bayersoien blieb gegen Ende des zweiten Drittels ungenutzt, sodass sich die Wölfe mit der zwei Tore Führung in das letzte Spieldrittel retteten.
Im Schlussdrittel kommt Bad Bayersoien noch einmal heran
Im dritten Drittel wurde das Spiel etwas zäher, denn beide Mannschaften wanderten nun wechselseitig auf die Strafbank und ein richtiges Überzahlspiel konnte auf beiden Seiten nicht gezeigt werden. Nach einem Abspielfehler in der 47. Spielminute in der Wölfe-Verteidigung lag der Puck vor dem Tor frei und Bayersoiens Anton Saal nutzte die Situation eiskalt zum Anschlusstreffer.
Nun begann eine erneute Druckphase der Gäste, doch die Wölfe hielten tapfer dagegen und verteidigten den Vorsprung. In der 52. Spielminute durften die Wölfe ihr Können im Powerplay zeigen und endlich funktionierte die einstudierte Formation: Nach einer schnellen Kombination von Moritz Egger auf Jonas Schwarzfischer, konnte dieser den am langen Eck frei stehenden Andreas Walther bedienen und der Verteidiger schob den Puck zur 3:1-Führung ein.
Am Ende gibt es einen Nicht-Angriffspakt
Bad Bayersoien zog noch einmal alle Register und eine Auszeit für die Gäste folgte. Bad Wörishofen spielte aber weiter clever und verständigte sich aufs Kontern der Bayersoier Angriffsversuche: Nach einem Puckgewinn von Jonas Schwarzfischer konnte Dennis Muhr den Puck humorlos im kurzen Kreuzeck unterbringen und damit den Schlusspunkt setzen.

Nach einer Verletzungsunterbrechung aufseiten der Gastmannschaft und einer folgenden Behandlung auf der Mannschaftsbank verständigten sich beide Mannschaften auf einen Nicht-Angriffspakt, und man ließ den Puck auf dem Eis frei liegen und die Zeit herunter. Das Fair Play beider Mannschaften wurde mit einem Applaus von den Zuschauerrängen gewürdigt.
Nach dem Spiel zeigte sich Wölfe Trainer Charly Schönberger sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Bad Bayersoien hat uns das Leben heute wirklich schwer gemacht, denn umsonst stehen die Soier nicht auf dem direkten Verfolgerplatz hinter uns. Wir hatten heute einige krankheitsbedingte Ausfälle, aber meine Jungs haben das super wettgemacht und auch die Neuverteidiger Franz Schmidt und Moritz Egger haben überzeugt. Jetzt heißt es auskurieren, denn nächste Woche wartet mit dem EV Königsbrunn der nächste schwere Brocken im Kampf um die Play-offs.“
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