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Füssen/Memmingen: Memmingen: Aus zwei mach drei – und zurück

Füssen/Memmingen

Memmingen: Aus zwei mach drei – und zurück

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    Gints Meija ist einer der Kontingentspieler des ECDC Memmingen. Der lettische Nationalspieler ist einer der Neuzugänge der Indians.
    Gints Meija ist einer der Kontingentspieler des ECDC Memmingen. Der lettische Nationalspieler ist einer der Neuzugänge der Indians. Foto: ECDC Memmingen

    Für kontroverse Debatten sorgt die gemeinsam mit den Klubs getroffene Entscheidung des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), dass die Oberligisten in der kommenden Saison mit drei ausländischen Spielern agieren dürfen – einem mehr als bislang. Marc Hindelang ist nicht nur Präsident des betroffenen EV Lindau, sondern als DEB-Vize auch für die Oberligen zuständig. Er hatte mehrfach erklärt, dass die neue Regelung nur für die anstehende Saison gelte vor dem Hintergrund, dass der deutsche Spielermarkt leergefegt ist.

    Mit dieser Regelung mussten sich die Verantwortlichen beim EV Füssen und ECDC Memmingen erst anfreunden. „Eigentlich bin ich zu 100 Prozent gegen eine dritte Ausländerstelle“, sagt etwa Füssens Zweiter Vorsitzender Thomas Zellhuber. Und auch Sven Müller, in Memmingen für das Sportliche zuständig, hatte einst im Mai gegen die Regeln gestimmt. Doch die Praxis hat dazu geführt, dass beide – aus ziemlich identischem Grund – ihre Meinung geändert haben. Müller etwa habe zuletzt offene Stellen mit starken deutschen Spielern besetzen wollen, ist aber selten fündig geworden.

    Hohe Kosten für Spieler

    „Die richtig Guten sind in der DEL und DEL 2“, sagt Müller. „Und die nicht ganz so Guten rufen inzwischen für die Oberliga Preise auf, die nicht zu ihrer Leistung passen. Das läuft aus dem Ruder“, fügt er hinzu. „Inzwischen ist es so, dass ein deutscher Spieler, der annähernd das Niveau eines ausländischen Akteurs hat, das Gehalt eines Kontingentspielers verlangt“, plaudert Zellhuber aus dem Nähkästchen.

    Einen Vorwurf könne man keinem Spieler machen, der Markt würde die Preise eben hergeben. Müller sieht das Problem auch darin, dass DEL- und DEL 2-Klubs inzwischen eine fixe Anzahl an jungen Spielern auf dem Spielberichtsbogen stehen haben müssen: „Die Regeln sind nicht zu Ende gedacht, denn das System ist nicht an verpflichtende Eiszeiten gebunden.“ Es gibt also keine Regel, die einen Verein verpflichtet, einen jungen Spieler auch wirklich oft einzusetzen. Sowohl Memmingen als auch Füssen gehen in die neue Saison mit drei Kontingentspielern, bei Lindau steht das noch nicht fest. „Wir haben zwei Kontingentspieler an Bord. Martin Mairitsch hat verlängert, und Albin Lindgren kommt aus Fassa. Ob es einen dritten geben wird, werden wir sehen. Wir beobachten den Markt und entscheiden dann“, sagt Hindelang.

    DEB wird strenger auf Nachwuchsförderung schauen

    Der DEB-Vize ist zudem überzeugt, dass sich der Spielermarkt in einem Jahr wieder normalisiert haben wird. „Dadurch, dass es in den Oberligen wieder den Abstieg geben und das Feld kleiner wird, werden Spieler für den Markt frei. Zudem wird der DEB strenger auf die Nachwuchsförderung schauen und diese auch einfordern. Kommende Saison stehen dann auch wieder Endjahrgänge zur Verfügung, die in ihrer Entwicklung ein Jahr weiter sind“, erklärt Hindelang.

    An eine Besserung glaubt Sven Müller derweil nicht. Er geht sogar davon aus, dass sich die Marktsituation noch weiter anspanne, nicht zuletzt deshalb, weil die diversen Krisen jüngst oder derzeit dazu führen würden, dass der ein oder andere Spieler das Eishockeyspielen als Hauptjob oder gar ganz aufgibt.

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