Wie ein schlanker, junger Elvis tanzt Henning May. Er wackelt mit den Hüften, er greift das Mikrofon mit beiden Händen, als bräuchte er Halt, damit ihn seine eigene Stimme nicht von der Bühne bläst. Die Fans singen mit – „Es tut mir leid, Pocahontas“ brüllen tausende Stimmen auf Kommando. Und doch hört man aus der Masse diese eine Stimme heraus, die so kräftig kratzt und vibriert. Diese tiefe, brummende Klangwelle dringt aus Henning Mays Kehle. Sie trägt sich über die Boxen bis in die letzte Ecke der Arena, vermengt sich mit Basedrum-Donner und am Ende dieser Schwingungskette – sitzt einem die Gänsehaut im Nacken. Zumindest in den schönsten Momenten. Wenn AnnenMayKantereits Musik an der Seele rüttelt.
Neu-Ulm