Ballett: Neuanfang mit zehn Unbekannten
Spartenleiter Reiner Feistel muss eine ganz neue Compagnie am Theater Ulm aufbauen. Das wird auch für die Tänzer eine Herausforderung.
Diese Situation hat Reiner Feistel noch nie erlebt: Der 60-jährige designierte Ballettchef des Theaters Ulm hatte in den vergangenen Monaten die Aufgabe, neben seiner Arbeit in Chemnitz eine komplett neue Compagnie für Ulm aufzubauen. Mit seiner Chemnitzer Truppe, von der er sich in diesen Tagen verabschiedet, führte er vor wenigen Tagen in der Markuskirche der sächsischen Stadt „Maria Stuart“ als getanzte Inszenierung auf. Von seinen Tänzern kam niemand mit in den Süden der Republik. Und so gerne Feistel etwa sechs Tänzerinnen und Tänzer der bisherigen Ulmer Compagnie übernommen hätte – diese bedankten sich freundlich für das Angebot, wollten aber lieber mit dem bisherigen Chef Roberto Scafati nach Trier gehen oder einen eigenen neuen Weg einschlagen. So steht Feistel vor der spannenden Erfahrung, im August im Ballettsaal des Theaters Ulm zehn Tänzerinnen und Tänzer aus neun Nationen zusammenzubringen, die sich untereinander nicht kennen und die, von denen er selbst nur eine Person kennt.
Wie geht man eine solche Aufgabe an? Reiner Feistel erzählt von der Internet-Plattform tanznet.de, auf die Tänzer weltweit zugreifen können. Und das Angebot, Teil einer komplett neuen Compagnie in Ulm zu werden, zog: 240 Bewerber aus aller Welt meldeten sich bei Reiner Feistel zum Vortanzen, das im Januar in Chemnitz stattfand. Aus diesen Zuschriften wählte der künftige Ulmer Ballettchef 100 aus, die die Kriterien – beispielsweise, nicht direkt von einer Ballettschule zu kommen – erfüllten. 80 dieser eingeladenen 100 Tänzerinnen und Tänzer kamen zum Vortanz-Termin. Runde um Runde einer Proben-Choreografie hatte Feistel gemeinsam mit der Ulmer Trainingsleiterin Ana Presta die Aufgabe, sanft und respektvoll klar zu machen, wer weiter in der Auswahl blieb und wer nicht.
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