Hinreißend komisch, diese Österreicher
Das Wiener „Teatro Caprile“ begeistert mit Szenen von Fritz von Herzmanovsky-Orlando
Es ist nicht nur in Österreich Brauch geworden, den Begriff „skurril“ durch das Wörtchen „herzmanovskysch“ zu ersetzen, sind doch die Szenen des Schriftstellers und Grafikers Fritz von Herzmanovsky-Orlando derart kauzig, absurd und komisch, dass sich kaum ein anderer Dichter als Vergleichsmaßstab anführen läßt. Der 1954 in Meran verstorbene Autor hatte Zeit seines Lebens wenig Glück mit Verlegern, gerade mal einen Roman bekam er veröffentlicht. Seine Theaterstücke und Szenen sind indes Kult und haben mit dem Wiener „Teatro Caprile“ engagierte Fürsprecher. Zur „Literaturwoche Ulm“ gastierte das Ensemble (Katharina Grabher, Andreas Kosek, Georg Beham Kreuzbauer, Andrea Nitsche) beim „Brett im Schtoi“ im komplett gefüllten „Schtall“ und zeigte Herzmanovskys schönste Szenen: etwa den „verwirrten bösen Hund“. Ein feiner Herr rettet in München einen Hund vor dem Überfahrenwerden. Während das Vieh im besten Hotel am Platze gefüttert wird, bemüht sich der feine Herr um eine Hundemarke – und gerät in Verdacht, tollwütig zu sein. Zudem ist er Österreicher. Die Münchner Beamten seufzen – zuerst muss dem Österreicher eine Hundemarke ausgestellt werden.
Andere Szene: Da sitzen zwei alte Herren im Zugabteil und stellen sich einem Mitreisenden als „Wassertrompeter“ vor. Der Mitreisende fragt sich halb wund, was das für ein Beruf sei und wie man ihn ausübe. Erst nach einer langen Kette von vergnüglichen Missverständnissen erfährt er, dass die Herren aus einem böhmischen Nest namens „Wassertrompeten“ stammen.
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