
Drogeriekönig juckt Verordnung nicht: Erwin Müller lässt Muskeln spielen

Plus Der mächtige Milliardär Erwin Müller schert sich nicht um die Corona-Richtlinien. Auch am Dienstag bleiben Teile von Abt in Ulm offen. OB bringt „Zwangsmaßnahmen“ ins Spiel.

Wir befinden uns im Jahre 2020 nach Christus. Ganz Ulm ist von den Corona-Verordnungen besetzt. Ganz Ulm? Nein! Ein von einem unbeugsamen Milliardär bevölkerter Laden hört nicht auf, der Viren-Verordnung Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für Erwin Müller, der gegen jeden Widerstand Teile von Abt und das komplette Müller-Kaufhaus in der Ulmer Fußgängerzone offen lässt.
Doch im Gegensatz zu Asterix und seinen Galliern gilt Müller nicht als unumstrittener Held beim Fußvolk. "Entweder man ist ein Müller oder der Müller", kommentiert der Ulmer Spielwarenhändler Jürgen Gänßlen das Verhalten des Milliardärs. Eine Lex-Müller? Denn eigentlich dürfte der Drogeriekönig weder sein komplettes Kaufhaus noch die zwei Stockwerke von Abt offen halten. Die Stadt Ulm kommunizierte klar die Richtlinien: Nur Geschäfte bis zu einer Maximalgröße von 800 Quadratmetern dürfen öffnen. Die Absperrung von Stockwerken, wie es etwa auch bei Kaufhof Galeria im Gespräch war, sei nicht zulässig. Müller scheint das nicht zu interessieren, auch am Dienstag waren Teile von Abt und das Müller-Kaufhaus offen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Er pokert eben darauf, dass diese Regelung rechtswidrig ist.
Ich finde es auch mehr als kritisch, dass man die großen, weiträumigen Filialen dicht hält und sich die Leute dann durch die engen Gänge von z.B. Rossmann (Erfahrungswerte aus den Augsburger Filialen. Keine Ahnung, wie es in Ulm aussieht) drängen, wo man ohne Körperkontakt kaum im Gang an jemandem vorbei kommt.
Außerdem ist die 800 m2 Regelung bei den Haaren herbeigezogen. Was spricht dagegen, wenn die Verkaufsfläche durch Absperrung effektiv unter 800m2 gebracht wird?
Und dann gehts noch weiter: geht man etwas weiter in die Dörfer gibt es teils nur ein Drogeriemarkt im Einzugsgebiet und der nächste ist Kilometer weit entfernt. Diese zu schließen wäre fatal, da Drogeriemärkte für die persönliche und Haushaltshygiene elementar sind.
Wenn ich auch dagegen bin, dass Millidäre unseren Alltag bestimmen, gebe ich Herrn Müller recht. Gesetze und Verordnungen sollten ein Mindestmaß an gesundem Menschenverstand beinhalten. Und was spricht dagegen, das Sortiment auf reduzierter Ladenfläche anzubieten? Klar könnte die Polizei den Laden gewaltsam schließen, aber wenn die Regelungen verfassungswiedrig sein sollten, gibt es im Nachhinein einen sehr unangenehmen und teuren Schadensersatzprozess für die Stadt.
Da muss die Stadt durchgreifen und auch Milliardäre einbremsen. Unglaublich wie manch einer denkt, über dem Gesetz zu stehen.