
Doch kein Elchinger Klostermuseum
Vereinsvorsitzender schlägt Alternative vor
Im Jahr 1120 wurde das Kloster Elchingen gegründet und galt in seiner Geschichte bisweilen als einer der kulturellen Glanzlichter weit über die Region hinaus. Zahlreiche Urkunden, wertvolle Paramente und Kunstwerke als Zeugnisse der Klostergeschichte haben die Jahrhunderte überdauert – und müssen nun dringend fachgerecht renoviert und saniert werden. Der Verein der Freunde des Klostermuseums setzt sich dafür ein, dass diese Relikte der Vergangenheit gesammelt und erhalten werden. Doch von der Idee eines Klostermuseums haben sich die Mitglieder nun verabschiedet: Der Vorsitzende Richard Ambs erklärte jüngst in der Mitgliederversammlung, dass eine solche Einrichtung für die ehrenamtlichen Mitglieder nicht machbar sei.
Um Fördermittel für ein Museum zu erhalten, müsste die Einrichtung an fünf Tagen in der Woche geöffnet haben: „Das können wir personell nicht stemmen“, erklärte Ambs. Stattdessen brachte der Vorsitzende ein Schaudepot als Alternative ins Spiel. In den Räumen des Alten Rathauses bestünden dazu realistische Möglichkeiten, erklärte Ambs. Für eine professionelle Umsetzung habe er 13 Firmen angefragt, von denen zwei Angebote von 66000 Euro und 69000 Euro vorgelegt haben. Die Diözese Augsburg und die Gemeinde Elchingen beteiligen sich mit jeweils 5000 Euro, während der Landkreis Neu-Ulm einen Zuschuss von 35000 Euro in Aussicht gestellt hat.
Gesucht wird derweil noch ein Träger für das Schaudepot. Wunschkandidat dafür sei die Kirchenverwaltung, wie Ambs sagte, und weiter: „Wir stehen mit den Verantwortlichen in Verhandlungen.“ Derweil drängt die Zeit, weil die Räume, in denen sich zahlreiche Kunstwerke befinden, bis Ende Juni geräumt werden müssen. Zudem ist die Lagerung in Dachböden und Abstellräumen dem Zustand der historischen Gegenstände nicht zuträglich. So befinden sich bereits ein Modell des Klosters und des „Elchinger Kindlein“ in aufwendigen Renovierungsarbeiten. Fast 15000 Euro haben die Vereinsmitglieder dafür gespendet. (anbr)
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