Ex-Nationalspieler macht aus Abfall Kunststoff, Kohle und Kuhfutter
Unternehmertag lässt aufhorchen: Wie ein Ulmer Ex-Hockeynationalspieler mit Abfall Kunststoffe ersetzt und so Lösungen für dringende Umweltprobleme sieht.
Ein „halber Ulmer“ aus Giengen schickt sich an, die Welt zu retten. Zumindest ein bisschen. Torsten Becker, als ehemaliger Hockey-Nationalspieler des früheren Bundesligisten SSV Ulm der Münsterstadt eng verbunden, machte auf dem Ulmer Unternehmertag auf sich aufmerksam. Das Geschäftsmodell seines Start-ups (zusammen mit Mitgründer Christoph Hiemer) könnte die Lösung vieler Probleme in sich zu tragen: Die Firma „Carbonauten“ produziert Kohlenstoff aus Resten der Holzindustrie, Land- wirtschaft und Lebensmittelindustrie. Diese Biokohlenstoffe seien vielfältig einsetzbar: Als Futterkohle in den Ställen der Tierhaltungsbetriebe, als Bodenverbesserer, als grüner Brennstoff für Grill und Biokoks in Hochöfen, in Bauwesen und Architektur. Und sogar als Plastik-Ersatz in Formen gießbar, etwa als Kaffeebecher, den man theoretisch guten Gewissens achtlos im Gebüsch entsorgen dürfte. Biokohlenstoffe könnten viele erdölbasierte Produkte wie Kunststoffe umweltfreundlich ersetzen. „Ohne, dass ein einziger Baum dafür gefällt wird.“ Und das auch noch CO2-neutral oder gar CO2-senkend. Mit dem Ulmer Gartengeräte-Hersteller Gardena arbeiten die „Carbonauten“ – Finalisten des „Cyber One Hightech Award 2018” – gerade an der „Zukunft der Plastikwelt“. Der Biokohlenstoff soll zur Basis eines umweltfreundlichen Spritzguss-Granulats werden.
Der Haken? Biokohlenstoff soll keinen haben
Der Haken? Aus Sicht von Becker gibt es keinen. Allerdings ist das Thema für viele Investoren offenbar nicht sexy genug. „Beim Wort Grillkohle hören manche schon nicht mehr zu.“ Doch Becker ist sich sicher, die breiten Märkte zu erobern. Die niedrigen Betriebskosten der Produktionsmodule ermöglichten trotz hoher Qualität niedrige Preise. Biokohlenstoffe seien damit nicht länger ein exklusives Produkt, sondern könnten preislich mit konventionellen Produkten mithalten.
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