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Kommentar: Lockdown: Proteste einer lauten Minderheit

Kommentar

Lockdown: Proteste einer lauten Minderheit

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    Die Maskenpflicht hat viele Gegner – und viele Befürworter.
    Die Maskenpflicht hat viele Gegner – und viele Befürworter. Foto: Kaya

    Martinsumzüge sind etwas Schönes und Stimmungsvolles. Scharen von Kindern ziehen mit selbst gebastelten Laternen durch die Straßen. Im Zeitalter der Glühbirnchen fließen mittlerweile auch weniger Tränen. Das passierte früher ständig, weil mal wieder ein Laternchen durch die Kerze in Flammen aufging. Diesmal waren viele Kinder sicherlich aus einem anderen Grund traurig: Wegen Corona wurde ihr Umzug abgesagt. In Weißenhorn hingegen marschierten am Mittwoch viele Menschen durch die Dunkelheit, darunter Eltern mit Kindern samt Laternen und Lampions. Sie taten das nicht zu Ehren des heiligen Martin von Tours, sondern um gegen die Anti-Corona-Maßnahmen zu protestieren. Ist das nun besonders clever, wenn unter dem Deckmäntelchen einer Demonstration doch noch ein Martinsumzug auf die Beine gestellt wurde? Nein, hier haben Protestierer eine religiöse Tradition gekapert, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und durch das Hintertürchen Versammlungsrecht doch noch zu ihrem Laternenumzug zu kommen. Das missfiel zu Recht vielen, die sich in die Umzugsabsage gefügt hatten.

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