
Elchinger Bürgermeister spart mit Wahlversprechen

Der amtierende Rathauschef Joachim Eisenkolb stellt sein Programm vor und warnt vor hohen Erwartungen
Auch wenn Elchingens Bürgermeister Joachim Eisenkolb im März ohne Gegenkandidat antritt, führte der amtierende Rathauschef seine Rede zu Beginn im Konjunktiv: „Ich will meine Wege und Ziele schildern, falls ich die Gemeinde auch in Zukunft weiter leiten sollte.“ Seit elf Jahren führt Eisenkolb die Gemeinde. Den rund 50 Anwesenden im Konstantin-Vidal-Haus wollte er jedoch keine konkreten Wahlversprechungen machen.
Während die Verwaltungskasse derzeit noch auf soliden Beinen steht, drohen in Zukunft umfangreiche Sanierungen bei Kindergärten, Kanalisation und Feuerwehr, die finanzielle Lage in Elchingen ins Stolpern zu bringen. „Die Zeiten des Wunschkonzerts sind vorbei“, erklärte Eisenkolb mit Blick auf die bevorstehenden Projekte und machte klar, dass in Zukunft die angespannte Finanzlage den Takt in der Gemeinde vorgeben werde. Zahlreiche Grundpflichten wurden derweil in den vergangenen Jahren vom Gemeinderat auf den Weg gebracht und fertiggestellt.
Selbstkritisch sprach der Bürgermeister dagegen über die bisherige Bürgerbeteiligung. Hier will er die Bevölkerung mehr mit einbeziehen. „Wir müssen ausprobieren, wo und wie die Bürgerbeteiligung funktioniert“, sagte Eisenkolb und erinnerte sich an einen Arbeitskreis aus der Vergangenheit, als die Verwaltung zum Thema Carsharing eingeladen hatte: „Einzig eine 80-jährige Dame ist zum Termin erschienen.“
Für Familien versprach Eisenkolb, weiterhin eine attraktive Gemeinde bewahren zu wollen, während Menschen nach ihrer Berufsphase weiterhin den gesellschaftlichen Anschluss behalten sollen. Umweltpolitisch will Eisenkolb mit der Förderung von grünen Flächen statt „Granitwüsten“ in den heimischen Gärten punkten. Einem Bürgerwald erteilte der Bürgermeister eine Absage: „Auf einen Wald am Rand der Gemeinde pfeife ich und habe lieber Grünflächen im Ort.“
Mit Blick auf die 65 Vereine, die derzeit in Elchingen aktiv sind, stellte Eisenkolb das Angebot dar: „Von A wie Aquajogging bis Z wie Zumba kann man sich bei uns betätigen.“ Doch auch hier mahnte der Rathauschef zur Zurückhaltung: „Auch in Zukunft soll es keinem Verein schlechter gehen als jetzt, auch wenn wir die Zuschüsse auf andere Füße stellen müssen.“ Abschließend erklärte Eisenkolb, dass eine nachhaltige Politik nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch solide sein müsse. Mit den beiden unterstützenden Parteien, den Freie Wählern und den Grünen, sei eine ideale Vertretung beider Interessen gegeben. (anbr)
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