Da steht das Ehinger Tor. Groß wirkt es, alt und ehrwürdig, ein steinerner Teil der Ulmer Bundesfestung, versehen mit Türmchen und Zinnen – und in seinem Windschatten wuchert das Leben. Busse rollen im Minutentakt an. Sie zischen, spülen Fahrgäste hinaus auf die Straße und sammeln die nächsten im selben Atemzug mit ein. Aus- und eingestiegen wird im schnellstmöglichen Rhythmus – der Aufenthalt an diesem Busbahnhof soll doch bitte nur kurz dauern. Hektik? Ungeduld? Ein Blick auf die Uhr? Genau das will eine Gruppe von Künstlern ändern. Menschen sollen an diesem Ort hängen bleiben, Kultur erleben und diskutieren. Fünf Kreative aus der Region haben sich zusammengefunden, um hier eine Galerie für moderne, zeitgenössische Kunst zu schaffen. In einem kleinen Häuschen. Inmitten der Busstation. „Wir gründen hier eine Produzentengalerie. Das ist für Ulm ein einmaliges, ganz neues Projekt“, erklärt Reinhard Köhler, der Initiator des Projekts. Mit einer Vernissage am 21. Juni wollen die Galeristen ihren „Kunstpool“ einweihen. Das Motto der Ausstellung: „Auftauchen“ – was aber zu sehen sein wird, hält das Kollektiv aber noch geheim.
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