Elchinger Asylhelfer: "Wir überlegen hinzuschmeißen"
Der Elchinger Unterstützerkreis befindet sich nach der jüngsten blutigen Abschiebeaktion in heller Aufruhr. Doch der Elan bröckelt so langsam
Das Handy gibt keine Ruhe, es macht ständig „Ping“. Gerade ist wieder eine Nachricht eingetroffen, zwei Minuten später: „Ping“. So geht das die ganzen eineinhalb Stunden lang, in denen Birgit Möller mit unserer Zeitung spricht. Sie selber rührt das Telefon erst danach an – und hat einiges zu lesen in ihrer WhatsApp-Gruppe vom Freundeskreis Asyl Elchingen. In der wird vermutlich irgendwann nach Mitternacht Ruhe einkehren – bis es am frühen Morgen zum ersten Mal wieder „pingt“. Seit gut zwei Wochen läuft die Kommunikation auf Hochtouren, jagen sich Handybotschaften, Telefonate, Krisensitzungen. Anfang des Monats wurde der afghanische Asylbewerber Nawid A. von Polizisten aus seiner Unterkunft am Unterelchinger Dammweg zum Abschiebeflug abgeholt. Die Umstände empören den Freundeskreis nachhaltig.
Wie berichtet, ließ der junge Mann den Zugriff nicht einfach so über sich ergehen, vielmehr schlitzte er sich mit einem Küchenmesser mehrfach den linken Arm auf. Selfies, die Nawid A. später aus Kabul geschickt hat, zeigen deutlich die Wunden. Er musste deswegen im Neu-Ulmer Krankenhaus behandelt werden. Wenig später lieferte die Polizei ihn noch einmal dort ein, denn er hatte sich mit den Handschellen eine böse Kopfplatzwunde beigebracht. Auch diese Fotos kursieren im Freundeskreis. Dass Nawid A. in der Unterhose aus der Unterkunft geführt worden sei, dass er ohne Geld und Handy, das übrigens dem Freundeskreis gehört, nach Kabul geflogen wurde, hat den Ärger über die Aktion nur verstärkt.
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