
Ankerzentrum Neu-Ulm geht in Betrieb: Flüchtlinge ziehen nächste Woche ein

Plus Der Speicherbau im Starkfeld in Neu-Ulm geht nach Jahren des Leerstands kommende Woche als Flüchtlingsunterkunft in Betrieb. Den Anfang machen 50 Personen.

Das Speichergebäude im Starkfeld in Neu-Ulm geht ab kommender Woche als Flüchtlingsunterkunft in Betrieb. Das teilt die dafür zuständige Regierung von Schwaben am Donnerstag mit. Unsere Redaktion hatte bereits Anfang der Woche nach Informationen aus Sicherheitskreisen darüber berichtet. Zu diesem Zeitpunkt wollte die Regierung auf Nachfrage aber noch keine näheren Angaben machen.
Jetzt aber dann doch: Umfangreiche Umbauarbeiten samt weiterer Brandschutzmaßnahmen seien mittlerweile abgeschlossen, heißt es in der Pressemitteilung. Nun könne der Speicherbau als weitere sogenannte Unterkunftsdependance des "ANKER Schwaben" belegt werden. „Anker“ steht für „Ankunft, Entscheidung, Rückführung“. Die umstrittenen Aufnahmestellen sollen für schnellere Entscheidungen in Asylverfahren sorgen.
50 Personen sollen zunächst ins Ankerzentrum Neu-Ulm einziehen
Die Einrichtung, die 2016 schon hergerichtet, aber bislang leer stand, soll zunächst mit ca. 50 Personen belegt werden. Damit soll gewährleistet werden, dass sich die Zusammenarbeit und Abläufe zwischen Verwaltung und hinzugezogener Dienstleister einspielen kann. Nach dieser „Abstimmungsphase“ soll sich die Belegungszahl voraussichtlich ab Mitte Februar schrittweise erhöhen.
Das Speichergebäude im Starkfeld ist auf eine Kapazität von 250 Plätzen ausgelegt. Dort sollen allein reisende Personen und Familien ohne schulpflichtige Kinder untergebracht werden. Dies sei jedoch abhängig von der Entwicklung der Zugangssituation der Flüchtlinge.
Aktuell laufe noch eine Legionellenprüfung der Haustechnik im Gebäude aus der NS-zeit. Die Ergebnisse sollen Anfang kommender Woche vorliegen; dann könne mit der Belegung begonnen werden, heißt es.
Flüchtlinge kommen aus Irak, Gambia und der Türkei
Der "ANKER Schwaben" ist nach Angaben der Regierung derzeit zuständig für die Aufnahme von Schutzsuchenden aus dem Irak, aus Gambia und der Türkei. Die Einrichtung ist verteilt auf mehrere Standorte. Asylbewerber, die in Schwaben ankommen, werden von dort auf Niederlassungen innerhalb des Regierungsbezirks weiterverteilt. Neben dem Speichergebäude in Neu-Ulm sind dies bereits bestehende Einrichtungen in Augsburg, Mering (Landkreis Aichach-Friedberg) und künftig auch in Kempten.
Verantwortlich für die Einrichtung in Neu-Ulm sind Mitarbeiter der Regierung. Vor Ort präsent sein sollen demnach künftig die Betriebsleitung, mehrere Verwaltungsangestellte und Hausmeister. Für die soziale Betreuung und als Ansprechpartner bei allen kleinen Problemen des Alltags seien daneben künftig auch Mitarbeiter eines externen Dienstleisters im Einsatz.
Um den Aufbau von Kontakten zu Ehrenamtlichen und Angeboten zur Integration in das soziale Umfeld werde sich ein von der Regierung bestellter Ehrenamtskoordinator kümmern. Mit der Versorgung der Bewohner mit Lebensmitteln wurde ein Dienstleister beauftragt. Ein Sicherheitsdienst soll, wie die Polizei schon berichtete, rund um die Uhr vor Ort sein.
Bürgerinnen und Bürger können sich bei Fragen zu der neuen Einrichtung unter der Telefonnummer 0821/327-2223 an die Regierung von Schwaben wenden. (mit az)
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