Große Bühne für das Requiem von Verdi in Neu-Ulm
Der Chor der Petruskirche und die Solistinnen Nathalie de Montmollin und Kinga Dobay singen - und präsentieren sich tadellos.
Zur Aufführung von Giuseppe Verdis „Requiem“ am Vorabend des Volkstrauertages verließ Kirchenmusikdirektor Oliver Scheffels den Kirchenraum der Petruskirche und ging ins Edwin-Scharff-Haus. Für manche Veranstaltungsportale war das so irritierend, dass die Falschinformation gestreut wurde, die Aufführung finde in der Petruskirche statt. Der Erfolg gab Scheffels recht: Der Große Saal des Scharff-Hauses war praktisch ausverkauft – eine Zuschauermenge, die in die Kirche nie hineingepasst hätte. Zudem verlangt das Requiem eine so große Besetzung, dass die Bühne im Scharff-Haus vergrößert und drei Zuschauerreihen geopfert werden mussten.
Umfangreiche Aufführung: „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi in Neu-Ulm
Und auch wenn Verdis 1874 entstandene „Messa da Requiem“ liturgisch eine lateinischsprachige Totenmesse ist, komponiert als Widmung an den verstorbenen und von Verdi verehrten Dichter Alessandro Manzoni und mit dem „Libera me“, das Verdi nach dem Tod von Gioachino Rossini vertont hatte, so ist das Requiem in seiner dramatischen Wirkung als „Oper im Kirchengewande“ bezeichnet worden. Scheffels’ schon eine Weile andauernde Zusammenarbeit mit der Kantorei der Kaufbeurener Dreifaltigkeitskirche trägt in einer so umfangreichen Aufführung wie dem Verdi-Requiem Früchte: Der Chor der Petruskirche alleine könnte sie personell kaum stemmen. Scheffels brachte international renommierte Solisten ins Scharff-Haus. Herausragend war die Zusammenwirkung von Sopranistin Nathalie de Montmollin und der früher am Theater Ulm engagierten und inzwischen freiberuflich tätigen Altistin Kinga Dobay in den Duett-Partien der Frauenstimmen des Requiems wie im „Quaerens me“. Beide Stimmen passen hervorragend zusammen. Auch Bass Johannes Mooser präsentierte sich sehr gut, während man dem kurzfristig für den erkrankten Emilio Pons eingesprungenen US-amerikanischen Tenor Andrew Richards anmerkte, dass er gewöhnt ist, an viel größeren Häusern aufzutreten. Wohl aus diesem Grund brachte Richards zu Beginn zu viel Druck in seine schöne Stimme, die für den Saal etwas zu laut wurde.
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