
In Neu-Ulm geht’s drunter und drüber

Die letzte große Kreuzung der B10 wird bald umgebaut. Das Bauamt stellt erste Planungen der neuen 300-Meter-Brücke an der Otto-Hahn-Straße vor.
Die Verkehrsader B10 kommt in den nächsten Jahren unters Messer. Ihr werden nicht nur zwei weitere Fahrstreifen bis nach Nersingen implantiert, sondern auch ein Bauwerk oben drauf gesetzt – das Ganze am offenen Herzen. Bei laufendem Verkehr wird an der Kreuzung mit der Otto-Hahn-/Otto-Renner-Straße eine neue Brücke gebaut. In der jüngsten Stadtratssitzung machte das Staatliche Bauamt Krumbach noch einmal deutlich, was es mit der Bundesstraße vor hat.
Demnach beginnt die Auffahrt zur neuen Brücke auf der B10 (in Fahrtrichtung Nersingen) auf Höhe der Anschlussstelle Max-Exth-Straße und endet kurz vor der Abfahrt Breitenhof, wo die Straße künftig vierspurig verlaufen soll. Wo jetzt die Kreuzung mit der Otto-Hahn-/Otto-Renner-Straße ist, soll künftig ein Kreisverkehr die Autos in die vier Himmelsrichtungen verteilen. 870 Meter lang wird die neue Strecke sein, allein die Brücke macht 300 Meter aus. Rund 14,1 Millionen Euro sind für den Bau geplant – davon soll die Stadt Neu-Ulm die Hälfte (7,1 Millionen Euro) übernehmen.
Bereits im Juni 2016 hat sich der Stadtrat entschieden, dass die Kreuzung einen Kreisel und eine Brücke bekommen soll. In der Sitzung damals hatte das Bauamt auch noch eine andere Variante vorgestellt: Eine Unterführung samt oben liegendem Kreisverkehr, wie sie zuletzt an der Kreuzung der B 10 mit der Reuttier Straße gebaut wurde. Allerdings wäre diese Lösung deutlich teurer geworden. Nach Berechnungen des Bauamtes hätte eine Unterführung unter anderem wegen einer not- und vor allem aufwendigen Verlegung des im Erdreich liegenden Kanals fast vier Millionen Euro mehr gekostet. Nun also eine Brücke.
Während diese gebaut wird, soll der Verkehr auf der B10 einspurig in beide Richtungen weiterfließen. „Natürlich wird die verkehrsführung während der Bauzeit knifflig“, sagt Sonja Baumberger, die beim Bauamt für den Landkreis Neu-Ulm zuständig ist. „Aber wird müssen das bauen.“ Hochrechnungen zufolge fahren täglich 38000 Fahrzeuge über die B10 – davon würden später dann rund 25000 über die neue Brücke fahren. Diese könnte – wenn allles nach Plan läuft – ab November 2018 gebaut werden. zwei Jahre in etwa soll das Projekt Brückenneubau dauern, schätzt Baumberger.
Sie brauchte bei der Stadtratssitzung ein dickes Fell. Denn Oberbürgermeister Gerold Noerenberg warf dem Bauamt vor, dass die Planungen schon recht lange andauern: „Im Januar 2004 bin ich in die oberste Baubehörde gefahren, um über das Projekt zu sprechen. Dreizehneinhalb Jahre später gibt es immer noch kein Baurecht.“ Baumberger ließ das nicht auf sich sitzen und wagte sich in den Zweikampf: „Das kann ich so nicht sehen, dass wir Zeit vergeudet haben – wenn ich da so sehe, welche Wünsche von städtischer Seite gekommen sind.“ Generell habe sich das Bauamt bemüht, „das Beste draus zu machen“. Wie Baumberger auf NUZ-Nachfrage noch einmal ergänzt, sei es unfair das Jahr 2004 als Planungsbeginn herzunehmen. „Es waren dicke Bretter, die wir zu bohren hatten – da waren die Kreuzung Memminger Straße und die an der Reuttier Straße. Alles was da passiert ist waren mal eben so Zehn-Millionen-Projekte.“ Und: „Ich finde es nicht in Ordnung, pauschal zu sagen, es war alles zu langsam.“
Zumal an der Kreuzung Otto-Hahn-/Otto-Renner-Straße noch hinzukommt, dass sie mitten im gewerbegebiet liege. „Das ist eine Besonderheit“, sagt Baumberger und erklärt, dass während der Baumaßnahme darauf geachtet werden muss, dass Zufahrten aufrecht erhalten bleiben. Die Erschließung nach Süden und Norden werde daher vor allem über die Max-Eyth-Straße erfolgen, direkt an der Kreuzung sei abbiegen nicht mehr möglich. Wie genau umgeleitet wird, will Baumberger dann erklären, wenn die Planungen noch konkreter werden.
Das sind sie bereits was Geh- und Radwege angeht: Nach vorläufigem Stand ist einer entlang des McDonalds geplant, der dann den Kreisverkehr quert und entlang der Otto-Renner-Straße nach Süden führt. Ebenso auf westlicher Seite.
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