Neue Klangwelten könnten die Kirchenmusik beleben
Wie lassen sich Menschen in einer digitalen Zeit für Glaube und Musik begeistern? Eine Veranstaltungsreihe in Neu-Ulm sucht nach Antworten.
Alternde Chöre, schlecht besuchte Orgelkonzerte, die Verengung von Repertoires und digitale, immer und überall verfügbare Musik-Angebote: Wohin kann und muss sich in der aktuellen Situation die Kirchenmusik entwickeln? Der Hamburger Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der evangelischen Kirche in Deutschland und Autor des Buches „Gottesklänge“, legte dazu als Auftakt einer „Klangwelten“-Serie des Evangelischen Bildungswerkes in der Petruskirche – auch mit Humor – Ideen und Möglichkeiten der Zukunft dar. Seine Überzeugung: Im Bezug auf Kirchenmusik muss es ein Miteinander aus reflektiertem Traditionalismus und innovativer Kreativität geben. Eindrückliche Beispiele dazu gab es von Dekanatskantor Oliver Scheffels an der Orgel und vom Neu-Ulmer Künstler Jörg Eberwein – zum Schluss mit der Uraufführung einer Improvisation aus Kirchenlied und experimentellen Klängen.
Sakrale Musik soll laut Hinrich Claussen auch außerhalb der Kirche wirken
Eine Unterscheidung zwischen „drinnen“, also Musik innerhalb des Kirchenraums als sakrale Musik, und „draußen“, also weltlicher Musik, geht für Johann Hinrich Claussen in die falsche Richtung. Auch außerhalb der Kirche könne diese Musik so intensiv wirken, dass sie dem Hörer einen Eindruck von der Dimension der Unendlichkeit gibt. Zumal der „zweite Teil“ eines Werkes immer erst bei der Aufführung in der Rezeption des Hörers (und auch in den Sängern und Musikern) entsteht, sagt Claussen. Siehe Felix Mendelssohn Bartholdy: Der Komponist und Organist war der erste, der Kirchenmusik in Konzertsäle brachte. Oder der Physiker und Aufklärer Georg Christoph Lichtenberg: Er erlebte Momente tiefer Frömmigkeit, wenn er seinen Lieblingschoral pfiff, und auch, als er ihn einmal ganz überraschend auf einer Straße an einem Karsamstag zufällig hörte.
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