Raoul Schrott in Ulm: Der Dichter als Wissenschaftler
Zur Eröffnung der Literaturwoche Donau stellt der Autor sein Buch „Erste Erde Epos“ in Ulm vor – ohne daraus zu lesen. Die zahlreichen Zuhörer erfahren dafür einiges über die Ursprünge des Lebens.
Die Zuhörer im überfüllten Saal der Ulmer Museumsgesellschaft waren gewarnt: Raoul Schrotts Buch „Erste Erde Epos“ erzählt die Geschichte des Universums vom Urknall bis zur Gegenwart in Vorarlberg, wo der Autor heute lebt. Eine beachtliche Strecke also. „Ich hoffe, Sie haben Wasser, Wanderriegel und Fruchtzucker dabei“, sagt Schrott. Doch was dann zur Eröffnung der Literaturwoche Donau (das komplette Programm hier) kommt, ist gar nicht strapaziös, sondern erhellend und unterhaltsam. Denn der gebürtige Tiroler ist nicht nur ein Intellektueller, der sich als Autor, Forscher und Übersetzer mit so unterschiedlichen Themen wie der dadaistischen Lyrik und dem Werk Homers auseinandersetzte, sondern auch einer, der gerne von sich und seiner Arbeit erzählt. Er kann es.
„Erste Erde Epos“, erschienen 2016, ist mit seinen fast 850 Seiten und seiner poetischen Sprache ein Koloss, der auf den Durchschnittsleser einschüchternd wirken mag: Der Literaturkritiker Denis Scheck nannte das Werk, das auf den Erkenntnissen von Naturwissenschaften beruht, eine „Bibel für Atheisten“. Schrott selbst schüchtert niemanden ein, er begrüßt die Ulmer („Ich bin überrascht, wie viele Leute es in Ulm gibt“) mit einem „Grüß Gott“, lobt, dass sich Eröffnungsredner Christian Katzschmann mit seiner Laudatio einen „Haufen Arbeit“ gemacht habe – und redet los. „Ich erzähle Ihnen halt etwas, lesen können Sie ja selber.“
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