
Haftstrafe wegen zehn Gramm Drogen: Angeklagter reagiert entsetzt

Ein 37-jähriger kaufte im Darknet Amphetamin für den Eigenbedarf. Das Rauschgift aus Holland fing der Zoll ab. Über das Gerichtsurteil ist der Sendener entsetzt.
Es sind ungewöhnlich laute Szenen, die sich am Amtsgericht Neu-Ulm abspielen. „Sie tun mir persönlich ein Stück weit leid“, eröffnet Richter Thomas Mayer die Urteilsverkündung. Der Angeklagte, ein 37-Jähriger aus Senden, kann das darauf folgende Urteil nicht fassen. Für den Kauf von Drogen im Darknet muss er mehr als zwei Jahre ins Gefängnis. „Ich gehe nicht in Haft! Ich will einen anderen Anwalt anrufen! Berufung! Sofort!“, schreit der Mann dem Richter und seinen Schöffen entgegen und schlägt mehrfach mit der geballten Faust auf den Tisch. Es ist nicht das erste Mal an diesem Tag, dass er die Fassung verliert. Der Richter nimmt den Protest wortlos zur Kenntnis. Zwei Justizbeamte legen dem 37-Jährigen Handschellen an, in schwarzen Jogginghosen und blauer Windjacke wird er abgeführt.
Im vergangenen Sommer hat der Mann im Darknet 33 Gramm Amphetamin aus den Niederlanden bestellt. Für den Eigenbedarf, wie er sagt. Das Paket kam aber nie bei ihm an. Der Zoll in Köln fing die Sendung mit dem Rauschgift ab. 10,6 Gramm reines Amphetamin ergab die Untersuchung der Forensik in München. Es folgten eine Hausdurchsuchung und ein Strafbefehl: Unerlaubte Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, hieß es dort. Zur ersten Verhandlung am Amtsgericht Neu-Ulm Mitte September erschien der 37-Jährige jedoch unentschuldigt nicht. Er wurde per Haftbefehl gesucht. Wenige Tage später nahmen ihn Polizisten am Hauptbahnhof in Ulm fest. Bis zum Tag der Neuverhandlung am Amtsgericht Neu-Ulm saß er in Untersuchungshaft in Memmingen. Kalter Entzug. Der Akademiker ist seit Jahren süchtig nach Amphetamin.
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