Aktion gegen den Kultur-Shutdown: Das Theater Ulm verhüllte seine Fenster
Plus Das Theater Ulm will ein Zeichen setzen gegen die Schließung aller Bühnen im Corona-Shutdown. Rückenwind geben die Freunde des Theaters.
Das Theater Ulm ist geschlossen – und die Glasfenster an der Fassade sind blickdicht verhüllt. Die Fensterscheiben hat das Theater an der Olgastraße mit Zetteln verklebt und wenn man etwas näher tritt, sieht man, dass es die Spielpläne für den November sind, die hier den Blick ins Innere versperren. Es sind Pläne, durch die der Kultur-Shutdown einen Strich gemacht hat. Nichts geht mehr. Auf Displays, zwischen den Plakaten, leuchten Schlagwörter auf: „Kunst verboten“, „Zwangsweise verboten“. Mit dieser Aktion will das Theater sein Unverständnis und seinen Unmut über das Veranstaltungsverbot ausdrücken. Eine sichtbare Protestaktion gegen die bundesweite Schließung der Theater im November.
Das Theater Ulm will nicht nur als Einrichtung zur Freizeitgestaltung gelten
In einem offiziellen Statement spricht die Theaterspitze, rund um Intendant Kay Metzger, von einer „Irritation über den ’Kulturbegriff’ in den Verlautbarungen der Bundes- und Landespolitik“. Der Stein des Anstoßes: Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sowohl Bordelle wie auch Theater als „Einrichtungen“ zur „Freizeitgestaltung“ eingestuft. Das hatte sie am 28. Oktober so formuliert, nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Unter „Freizeit“ fallen im Beschluss-Papier sehr unterschiedliche Sparten: Theater, Konzerthäuser, Messen, Kinos, Freizeitparks, Spielhallen, Wettannahmestellen – und „Prostitutionsstätten, Bordelle und ähnliche Einrichtungen“. Die Kanzlerin begründete den breiten Kultur-Shutdown mit drastisch steigenden Infektionszahlen – während zu viele Ansteckungsketten und Verbreitungswege ungeklärt bleiben. Aber nach allen Bemühungen um coronagerechte Bühnen-Aufführungen in diesem Jahr scheint das Theater Ulm die grobe Kategorisierung „Freizeit“ nicht nachvollziehen zu können.
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