
Braun-Areal in Ulm: Millionen für Altlasten-Sanierung

Das Land stockt seinen Zuschuss für die Arbeiten an der Blaubeurer Straße auf
Durch die gewerbliche Nutzung des Grundstücks in der Blaubeurer Straße 70/1 („Braun-Areal“) kam es zu massiven Boden- und Grundwasserverunreinigungen, die saniert werden müssen, bevor das Gelände anderweitig genutzt werden kann. Das Land stockt seinen Zuschuss zu den Kosten der Altlastenbeseitigung um 5,4 Millionen Euro auf jetzt 15,6 Millionen Euro auf. Dies entspricht 60 Prozent der förderfähigen Kosten. Das teilte die Stadt Ulm mit.
Der Verteilungsausschuss Altlasten des Landes hatte der Förderung der Sanierung des Geländes bereits Mitte 2018 grundsätzlich zugestimmt. Bei zuwendungsfähigen Aufwendungen von 17 Millionen Euro wurden der Stadt Ulm zwischenzeitlich über mehrere Bewilligungsschritte insgesamt 10,2 Millionen Euro zugewiesen.
War man zunächst noch von einer Verunreinigung „nur“ des ersten Grundwasserleiters ausgegangen, stellte sich im Zuge weiterer Untersuchungen heraus, dass neben dem zweiten Grundwasserleiter auch der dritte Grundwasserleiter von den Verunreinigungen betroffen ist. Das heißt, die Schadstoffe, vor allem Teeröle, sind deutlich tiefer gelangt, als zunächst angenommen. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Anfang des Jahres beim Regierungspräsidium Tübingen einen Erhöhungsantrag über weitere neun Millionen Euro gestellt. Dieser Erhöhungsantrag wurde am 15. Juli vom Verteilungsausschuss genehmigt.
Insgesamt ist die Sanierung des Areals an der Blaubeurer Straße derzeit mit 26 Millionen Euro veranschlagt. 15,6 Millionen Euro steuert das Land bei. Den Rest von 10,4 Millionen Euro trägt die Stadt.
Auf dem Gelände gehen derweil die Arbeiten weiter. Nahezu abgeschlossen ist die Kampfmittelsondierung, bei der mit über 2000 Bohrungen im Abstand von anderthalb Metern die gesamte Fläche untersucht wurde. Verdächtige Stellen wurden anschließend bis in eine Tiefe von drei bis vier Metern nachgegraben und ausgeräumt. Die Hauptsanierung soll Ende des Jahres öffentlich ausgeschrieben werden. Mit Bohrungen wird der Boden bis in eine Tiefe von elf Metern ausgetauscht. In den Randbereichen wird der belastete Boden per Aushub bis in eine Tiefe von drei bis vier Metern abgetragen. (az)
Die Diskussion ist geschlossen.