
Das Für-alle-Internet aus Ulm


Wie ein Unternehmer weiße Flecken auf der Netz-Landkarte ausfüllen will
Ulm/Neu-Ulm Er versorgte den Regierungssitz des ehemaligen afghanischen Präsidenten Hamid Karzai mit schnellem Internet genauso wie Minen im Südkongo oder entlegene Bohrinseln. An dem ein oder anderen Dorf der Region scheitert aber Markus Haut, der Geschäftsführer des Funk-Breitband-Spezialisten Level 421. Schuld ist das europäische Wettbewerbsrecht. Denn die Auftragsvergabe erfolgt per Konzessionen. Und der Konzessionär hat das alleinige Recht auf den Ausbau des öffentlichen Breitband-Internets in seinem Gebiet. Mit einem „Heer von Anwälten“ würden die Konzerne dann drohen, falls die Gemeinde erwägt, entlegene Gebiete mit Funk-Internet zu versorgen.
Um Rückenwind für die aus Sicht von Markus Haut völlig unterschätzte Technologie zu bekommen, begrüßte der Ingenieur den Fraktionsvorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Claus Schmiedel sowie den Ulmer Abgeordneten Martin Rivoir am Firmensitz. Den Politikern erklärte Haut, warum eine totale Förder-Fokussierung auf Glasfaser-Verbindungen falsch sei. Level 421 trete nicht in Konkurrenz zu dieser Technologie, sondern sei eine ideale Ergänzung. In städtischen Gebieten sei es sinnvoll auf das schnelle Glasfaser zu setzen. Es sei aber völlig unwirtschaftlich, den „letzten Bauernhof“ per Glasfaser an die moderne Hochgeschwindigkeitstrassen anzubinden. Hier sei Funk die vielfach effizientere, wirtschaftlichere und auch schneller realisierbare Technologie. 66000 Euro seien etwa die Infrastruktur-Kosten (Antennen und Co.) für einen kleineren Ort. In die Millionen gingen die Summen bei einem vergleichbarem Glasfaser-Ausbau. Schmiedel betonte, für die Tücken europäischen Wettbewerbsrecht nicht zuständig zu sein. Allerdings versprach der SPD–Mann, die Organisation einer Gesprächsrunde unter Beteiligung des Städte- und Gemeindetags, der Industrie- und Handelskammer sowie Markus Haut, um auf die Möglichkeiten des Funk-Internets aufmerksam zu machen.
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