
"Die Schöpfung" in Ulm: Frühlingserwachen im Wintermantel

Kalt, aber gut: Die Ulmer Kantorei bringt zusammen mit Orchester und Solisten Wärme in die Pauluskirche. Eine junge Sopranistin würde man gerne öfter in Ulm hören.
Die Leiterin der Ulmer Kantorei, Ulrike Blessing, hatte sich für das zweite große Konzert seit ihrer Ernennung für ein Werk entschieden, das traditionell dem Werden neuen Lebens im Frühling zugeordnet wird. Doch Adam (Michael Roman, Bariton) und Eva (Sophie Bareis, Sopran) sangen ihre Solopartien in Joseph Haydns „Schöpfung“ im Wintermantel. Das Oratorium, entstanden 1796 bis 1796, betrachtet die Welt und ihre Erschaffung aus der Perspektive, die Haydn seiner Zeit gemäß kannte. Der Mai ist für dieses an der Genesis, am Buch der Psalmen und an John Miltons „Paradise Lost“ orientierten Werk eine passende Zeit – doch an diesem kalten Maisonntag gelang es zwar der Musik, die Herzen der Zuhörer zu erwärmen, sonst aber war es draußen und drinnen in der Pauluskirche einfach kalt.
Es ist ein fast kindlicher Blick auf die Schöpfung, den Haydn mit seinem großen Tongemälde musikalisch interpretierte. Im Paradies herrscht kein Fressen und Gefressenwerden, wiewohl sich die Tiere auf Gottes Geheiß hin vermehren. Der schönste Teil des Werkes ist wohl der romantische dritte, wo das Libretto von der Genesis abweicht und Adam und Eva von ihrer Liebe zueinander erzählen und Gott danken. Chorleiterin Blessing folgte Haydns eigener Aufführungspraxis, indem die beiden Solisten, die die Rollen der Erzengel Gabriel und Raphael innehatten, zugleich auch die Soli von Adam und Eva übernehmen.
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