
Gänstorbrücke: Vorgeschmack und vergebene Gelegenheit


Der Verkehr in Ulm und Neu-Ulm hat die Probleme mit der Gänstorbrücke gut weggesteckt. Doch schlimmere Staus drohen. Sie hätten eine Chance darstellen können.
Dass die Hälfte der Fahrspuren auf der Gänstorbrücke seit rund einem Jahr gesperrt ist, hat der Verkehr in Ulm und Neu-Ulm ganz gut weggesteckt. Auch die neuen Einschränkungen werden die Fahrer aushalten. Aber weitere Probleme werden nicht ausbleiben – es ist ein Vorgeschmack auf das, was unvermeidlich kommt.
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Mag sein, dass sich die Sperrung diesmal herumspricht und dass die meisten Lastwagenfahrer diesmal tatsächlich auf den Umfahrungen unterwegs sein werden. Doch schon einer, der zur falschen Zeit im Tor stecken bleibt, wird einen Stau auslösen. Die Gänstorbrücke ist eine der wichtigsten Achsen für den Verkehr in der Doppelstadt. Wenn die Autos dort stehen, stehen sie auch auf den Zufahrtsstraßen. Pendler und andere Fahrer sollten sich daran gewöhnen. Selbst wenn die Planungen eingehalten werden und die neue Brücke ganz ohne Probleme errichtet werden kann: Straßen- und Brückenbaustellen ohne Staus und Behinderungen gibt es nicht.
Das öffentliche Nahverkehrsnetz in der Region soll ausgebaut, der Takt verdichtet werden. Schade, dass bis dahin wohl noch etliche Jahre vergehen. Der Frust der Autopendler hätte ein guter Antrieb für Bus und Bahn sein können. Der unangenehme Vorgeschmack ist also auch eine vergebene Gelegenheit. Doch es wird weitere Chancen geben.
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