Die Theaterbegeisterung seiner Mutter hat Thomas Wagner nicht geerbt. Geerbt hat der Sohn, der im März 78-jährig unerwartet verstorbenen, wohl leidenschaftlichsten Besucherin des Theaters Ulm, aber deren akribisch geführte Fotoalben und die Gästebücher, in denen sich jene Sänger, Schauspieler, Tänzer, Intendanten und Theater-Mitarbeiter in Wort und Bild verewigt haben, die Gäste der von ihr organisierten „Mittwochsgespräche“ waren. Renate Wagner hatte Prinzipien – eines davon war eine rote Rose für jeden Gast. Ein anderes war jene Akribie, mit der sie die Gäste aus dem Theater dokumentierte – und in beschrifteten Fotoalben auch ihr eigenes Leben.
Ulm