
Türöffner, Apps und gedruckte Masken: Firmen werden in der Krise kreativ


In der Corona-Krise werden Firmen in der Region kreativ und entwickeln neue Produkte. Sie helfen, sich gegen das Virus zu wappnen.
Viele Firmen in der Region sind aufgrund der aktuellen Krisensituation kreativ geworden – darunter auch die junge Ulmer Firma HKK-Bionics: „Die freie Arbeitszeit haben wir genutzt, um uns zu überlegen, was wir zur Bekämpfung des Covid-19 beitragen können“, so Gründer Dominik Hepp in einer Pressemitteilung.
Die Mitarbeiter haben einen 3D-gedruckten Türklinkenaufsatz entwickelt, um Türen mit dem Ellenbogen öffnen und schließen zu können, ohne dabei die Hände zu benutzen. Die Öffner sind laut Hersteller geeignet für alle gängigen Türklinken mit 18 bis 24 Millimetern Durchmesser. Bei größeren Bestellungen kann man die Farbe auswählen und ein eigenes Logo aufbringen lassen. Momentan gibt es den Türöffner in blau und orange.
Eine App zur Kommunikation zwischen Arzt und Patient
Um Ärzte und Patienten in der Corona-Krise zu unterstützen, hat das Ulmer Softwareunternehmen NeurSys eine App programmiert. Diese besteht aus dem Kommunikationssystem „PatientConcept“. Was zunächst kompliziert klingt, soll den Alltag in Arztpraxen erleichtern: Wachsende Patientenzahlen, enormer Aufwand bei der Betreuung der Patienten und besondere Maßnahmen zum Infektionsschutz während des Corona-Ausbruchs sind für die Ärzte eine enorme Herausforderung. „Mit unserer App, die wir jetzt frei zur Verfügung stellen, können wir die Helfer im medizinischen Bereich im Alltag unterstützen“, erklärt Martin Mayr, der gemeinsam mit dem Ulmer Mediziner Dr. Michael Lang das Unternehmen NeuroSys gegründet hat.
Das System sei bereits von Praxen und Patienten getestet worden. Zudem erfülle es die Kriterien für sichere Datenübertragung, sagt Lang: „Mit der mobilen App können die Patienten wichtige Gesundheitswerte, wie beispielsweise die Temperatur und Atemfrequenz eintragen und direkt an die behandelnde Praxis übermitteln. Im Portal für die Praxis kann der Arzt so die Entwicklung des Gesundheitszustandes seiner Patienten digital überprüfen.“
Ärzte können Tipps zum Infektionsschutz versenden
Informationen, wie Sicherheitsvorkehrungen zum Infektionsschutz oder besondere Maßnahmen für Corona-Verdachtsfälle, können Ärzte direkt per App an ihre Patienten kommunizieren. Diese erhalten die Neuigkeiten per Pushnachricht auf dem Handy. Auch Rezepte können von den Patienten mit der App in der Praxis bestellt werden.
Das Unternehmen IMF Modell- und Formenbau in Staig entwickelt und fertigt Werkteile und Produkte vorwiegend für die Automobilindustrie. Vor Kurzem hat das Unternehmen in einen 3D-Drucker investiert. „Wir sind froh, diesen Schritt in eine neue Richtung gegangen zu sein, gerade hinsichtlich der aktuellen Situation“, erläutert Geschäftsführer Norbert Egner. „Wir haben mit diesem modernsten Drucker dieser Art im Großraum Ulm völlig neue Möglichkeiten, die vielen Menschen zu Gute kommen können, etwa durch den Druck von Schutzmasken für den medizinischen Bereich“.
Ein 3D-Drucker hilft dabei, Masken zu produzieren
Italienische Ingenieure haben in kürzester Zeit Ventile für Beatmungsmaschinen mit einem 3D-Drucker nachgefertigt und damit wahrscheinlich Leben gerettet. Der eigentliche Hersteller konnte die Teile nicht mehr liefern. Das sind die Meldungen, welche Geschäftsführer Norbert Egner in seiner Entscheidung bestätigt haben, einen hochmodernen 3D-Drucker im Wert von 400000 Euro zu kaufen. Die Anlage ist derzeit die Modernste in dieser Art in der Großregion Ulm. Die neue Anlage ermöglicht die Produktion von Einzelteilen bis hin zur Serienfertigung von 10000 Stück. Das Unternehmen kann so sehr schnell auf den Engpass bei Schutzmasken oder anderen Teilen für den medizinischen Bereich reagieren.
Lesen Sie auch: Blumenläden und Gärtnereien wappnen sich für die Gartensaison
Wann beginnt die Badesaison? Coronavirus: Bleiben die Freibäder in diesem Sommer leer?
Das Ulmer Zelt ist abgesagt: Auch das Ulmer Zelt 2020 ist jetzt abgesagt
Die Diskussion ist geschlossen.