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Ulm
18.01.2021

Ungewisse Zukunft: Wie geht es weiter fürs Gleis 44 in Ulm?

Der junge Kultur-Klub Gleis 44 darf die Räume in der Schillerstraße mietfrei nutzen. Die entsprechende Vereinbarung läuft aus, dürfte aber verlängert werden. Dass trotz allem eine Unsicherheit bleibt, bereitet den Machern keine großen Sorgen.

Plus Die Corona-Regeln verhindern Veranstaltungen und der Vertrag für das Haus läuft aus. Den Machern junger Klub-Kultur bereitet das keine großen Sorgen. Die Stadt Ulm will ihren Teil weiter beitragen – doch da sind auch Vorwürfe.

Was Perspektive bedeutet, ist wohl Ansichtssache: Einerseits haben die Macher des jungen Ulmer Kultur-Klubs Gleis 44 derzeit keine Ahnung, wann sie den Betrieb wieder aufnehmen dürfen. Andererseits können sie mit hoher Wahrscheinlichkeit für zwei weitere Jahre planen. Die Stadt Ulm hat fest vor, die genutzten Räumlichkeiten nahe dem Hauptbahnhof weiter dafür bereitzustellen. Vorwürfe, die bereits im Herbst 2020 laut geworden waren, empfindet Kulturbürgermeisterin Iris Mann als aus der Luft gegriffen.

Im Sommer 2018 ging das Gleis 44 an den Start, für drei Jahre lief der Vertrag. Die Stadt stellt seitdem das leer stehende Abrisshaus in der Schillerstraße 44 kostenlos bereit, um ein Kulturangebot für wirklich junge Leute zu ermöglichen. Techno-Abende, Workshops, Ausstellungen, aber auch klassische Klavierkonzerte gehören zum Programm. „Es passiert dort sehr viel“, lobt Kulturbürgermeisterin Iris Mann. Gerade wegen der Techno-Abende habe es zwar Ärger mit Anwohnern gegeben, aber daran sei gearbeitet worden. Und das Risiko, dass das Subkultur-Angebot auf Widerstände stoßen würde, sei der Stadt bewusst gewesen.

Auch nach Ende des aktuellen Vertrags im Sommer geht es also wohl weiter, für vermutlich zwei Jahre. Vermutlich, weil in der Vereinbarung ein Passus bestehen bleiben soll: Wenn die Stadt das Grundstück anderweitig benötigt, kann sie die Vereinbarung kündigen. Und vermutlich, weil der Vertrag noch nicht unterzeichnet ist.

Gleis 44 in Ulm: Die Macher planen für die Zeit nach Ende des aktuellen Vertrags

Die Gleis-Macher planen dennoch schon für die Zeit nach dem Ende des aktuellen Vertrags. Konkret werden will Samuel Rettig aus dem Trio der Verantwortlichen noch nicht. Nur so viel: Es soll wieder ein Sommer-Projekt im Freien geben und für den Herbst hoffe man auf Konzerte und Veranstaltungen drinnen. Vor Ende März, glaubt Rettig, werde der Betrieb im Gleis 44 nicht weitergehen.

Das Corona-Jahr 2020 regte zwar die Kreativität der Macher an und brachte neues, anderes Publikum, durch den Kulturbiergarten im Liederkranz in der Friedrichsau. „Aber ständig neue Konzepte zu erarbeiten, zehrt echt an den Kräften“, berichtet Rettig. Auch an den Finanzen habe das Jahr gezehrt, die Schulden seien gewachsen. „Zum Glück haben wir verständnisvolle Schuldner“, sagt Samuel Rettig. Auch die großzügige staatliche Förderung helfe dem Gleis 44, doch auch der Gastro-Betrieb sei letztlich ein Null-Geschäft geblieben.

Belastet haben Rettig und seine Kompagnons Paul Kost und Raffael Schmitt auch die umfangreichen Vorwürfe, die das linke radikale Kollektiv 26 Mitte Oktober veröffentlicht hat. Zwischen dem Kollektiv und den Gästen im Gleis gibt es starke Überschneidungen. Die Vorhaltungen seien sachlich widerlegbar, sagt Rettig. Schmerzhaft seien sie trotzdem: „Wir kommen aus der gleichen Szene, mit manchen hat man gefühlt das erste Bier getrunken. Deswegen hat uns das auf der persönlichen Ebene getroffen.“

Die Vorwürfe waren umfassend: rechte Umtriebe, zu viel Kommerz, zu stark männlich dominiert und obendrein nur ein Mittel zur Gentrifizierung. Benutzt von die Stadt, die das umliegende Viertel komplett umgestalten will.

Mehr Frauen sollen beim Gleis 44 Verantwortung bekommen

Zwei Kritikpunkte wollen die Gleis-Macher aufgreifen. Ihr Kulturzentrum soll künftig als gemeinnützige GmbH geführt werden und nicht mehr als GbR. Das aber, sagt Rettig, wäre beim Auftakt vor drei Jahren noch nicht möglich gewesen. Es habe kein Kapital für die vorgeschriebene Einlage gegeben und die lockere Organisationsform sei für die Entwicklung des Kultur-Klubs entscheiden gewesen. Der andere Punkt: Mehr Frauen sollen tragende Rollen bekommen, auch wenn das etwa bei den DJs nicht leicht sei. Da gebe es in Ulm schlicht nur wenige Frauen, sagt Rettig.

Auf den Vorwurf rechter Umtriebe hat das Gleis längst reagiert. Räume des Hauses waren für Boxtrainings vermietet worden, ein Trainer gehört rechten Kreisen an. Der Mann, der mit dem Kultur-Klub selbst nie etwas zu tun hatte, hat inzwischen Hausverbot im Gleis 44.

Doch was ist mit dem Vorwurf, die Stadt wolle mit den Techno-Partys Anwohner vergraulen? Wolle das Viertel aufwerten und das hippe Gleis 44 als Magneten für neue Bewohner nutzen? „Das war nie ein Beweggrund“, sagt Kulturbürgermeisterin Iris Mann. Das Sonderkündigungsrecht habe sich die Stadt schlicht sicherheitshalber vorbehalten. Zum Beispiel für den Fall eines Grundstückstausch, um an einem anderen Ort eine größere zusammenhängende Fläche zu bekommen. Ulm versucht mit der eigenen Bodenpolitik, größere zusammenhängende Grundstücke unter Bedingungen zu vergeben und so die Stadtentwicklung zu beeinflussen.

Das derzeit entstehende Dichterviertel westlich des Hauptbahnhofs und unweit des Kultur-Klubs werde aufgewertet und dadurch künftig auch wohlhabende Menschen anziehen, sagt Iris Mann. Aber die in Ulm verbindliche Quote von 30 Prozent günstigen Wohnungen gelte auch dort, zudem habe die Stadt ihre Grundstücke dort an die städtische Wohnungsgesellschaft UWS und die Genossenschaft Ulmer Heimstätte vergeben. Und: Viele Gebäude seien nahe am Zerfall. „Wenn wir nichts machen, sind die Häuser in absehbarer Zeit überhaupt nicht mehr bewohnbar“, betont Mann.

Im Zweifel kann es Gleis 44 auch ohne festen Ort geben

„Die Lage ist genial“, sagt die Kulturbürgermeisterin und meint damit das entstehende Wohnviertel genauso wie das Gleis 44. Orte für Subkultur seien knapp und nicht leicht zu finden, sagt sie. In der Schillerstraße sei das gelungen. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass es mit dem Gleis 44 weiter gehen kann“, betont Mann. „Das Konzept hat am meisten überzeugt“, erinnert sie sich an das Bewerbungsverfahren. Die Ideen seien angekommen. Die Subkultur im Gleis 44 erreiche Menschen, für die es in der Stadt vorher kaum oder keine Angebote gegeben habe.

Dass es durch einen Abriss des Hauses in der Schillerstraße schnell vorbei sein kann, fürchtet Samuel Rettig nicht. „Wir greifen Strömungen und Schwingungen aus der Stadt auf“, sagt er. Lange im Voraus zu planen, passe dabei überhaupt nicht ins Konzept.

Und überhaupt: „Wir verstehen uns als Netzwerker, die Künstler und subkulturelle Akteure zusammenbringen.“ Heißt: Im Zweifel kann es das Gleis 44 auch ohne festen Ort geben.

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