
Utopia Toolbox: Das wünschen sich die Menschen in Ulm für die Zukunft

Plus Die Künstler der „Utopia Toolbox“ sammeln am Münsterplatz Zukunftsideen. Die Wünsche und Träume sind verschieden: Frieden, Naturschutz, Raum für Kinder.

Der Name des Projekts klingt mächtig bedeutend, so als wollten sich seine Erfinder Respekt verschaffen: „Utopia Toolbox – Ein temporäres Zukunftstministerium für Träume und Utopien.“ Aber, beim besten Willen, so sieht doch kein ministeriales Büro aus? Da steht nur ein weißer, schlichter Baucontainer auf dem Ulmer Münsterplatz. Und wie krumm und schief er steht! Drinnen, im Container-Büro, findet man dann weder Amtsträger mit Schlips, noch Türme mit Akten, Anträgen und Formularen. Es wirkt nicht so, als würden in diesem Container die großen Fragen der Zukunft verhandelt – Kohleausstieg, Gleichberechtigung, Friedenspolitik. Und trotzdem zieht sie viele Blicke auf sich, diese Box mit den großen orangen Lettern – die „Utopia Toolbox“. Ein Künstlerkollektiv aus Augsburg hat die Kiste gut sichtbar auf dem Münsterplatz platziert. Die Tür zum Container steht offen: Passanten, Neugierige, Spaziergänger, jedermann kann hier seine Träume, Pläne und Zukunftsideen zu Papier bringen, um sie mit der Welt zu teilen. Die große Leitfrage: „Was willst du wirklich?“
Die Utopia Toolbox sammelt in Ulm Wünsche, Ziele und Träume
Gleich neben der Box ragt der höchste Kirchturm der Welt in die Höhe – kein Aussichtspunkt für Höhenangst-Patienten. Ein genauso schwindelerregendes Erlebnis ist es aber, die kleine, schräge Toolbox zu betreten. Steht plötzlich das Münster schief? Hat man selbst Schlagseite? Stehen die Tischchen und die Stühle schief oder der Rest der Welt? „Den meisten wird es schwindelig, wenn sie in die Box kommen“, sagt Martina Vodermayer. Im Container, im kleinen Ministerialbüro, steht ihr Schreibtisch, und Vodermayer tippt an ihrem Laptop. Vor ihr liegen zwei Stapel mit Wunschzetteln: die abgehakten und jene, die noch nicht ihren Weg ins Netz gefunden haben. Wer seine Träume der Toolbox anvertraut, findet sie auf der Homepage der Künstlergruppe wieder. Dort werden die Wünsche fast in Echtzeit dokumentiert, mal anonym, mal mit Name und Bild: „Muss das hier so schief sein?!!“, „Da wird man gaga“, „Shit, ist das schräg. Oh-mein-Gott. Voll hart.“ Ein „etwa 10-jähriger Junge“ gibt sein Urteil ab: „Des isch ja coool, Mama, da musch mal neischauen!“
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